Fussball
Marseilles ehemaliger Skandal-Boss Tapie ist tot
Der ehemalige Marseille-Boss Bernhard Tapie ist tot. Er führte den Klub einst an die Spitze, dann in den Abgrund.
Der französische Fußball trauert um Bernhard Tapie. Olympique Marseille gab am Sonntagvormittag bekannt, dass der ehemalige Präsident des Klubs im Alter von 78 Jahren gestorben ist.
Der ehemalige Skandal-Boss der Franzosen verlor den Kampf gegen den Krebs (Magen und Speiseröhre). Dieser wurde bereits 2017 zum ersten Mal diagnostiziert.
In einem Statement heißt es: "Dominique Tapie und ihre Kinder haben die unendliche Trauer, den Tod ihres Mannes und ihres Vaters Bernard Tapie an diesem Sonntag, den 3. Oktober um 8.40 Uhr, an Krebs bekannt zu geben."
Tapie war über seine Funktion als ehemalige Fußball-Präsident hinaus auch Geschäftsmann, Politiker, Schauspieler, Sänger, Showmaster und hatte Teams im Rad- und Motorsport. Mit dem Team La Vie Claire gewannen Bernard Hinault und Greg LeMond sogar vier Mal die Tour de France.
Marseille hatte Tapie 1986 übernommen und zu vier Meistertiteln und zum Champions-League-Triumph 1993 geführt. Der umstrittene Funktionär hatte den Klub auf den Fußball-Olymp geführt, ihn aber auch abstürzten lassen. 1994 wurde Marseille in die 2. Liga versetzt, weil Tapie Bestechungsgelder gezahlt hatte.
Auch privat ging es für ihn in dieser Zeit bergab. Als Tapie 1990 die Aktienmehrheit von adidas übernommen hatte, hatte er das mit der Bank Crédit Lyonnais finanziert. Das Kreditinstitut ging pleite. Das trieb auch Tapie in die Privatinsolvenz.
Er landete sogar im Gefängnis, fasste wegen Bestechung und Unterschlagung eine Haftstrafe über acht Monate aus. Seine Karriere als Funktionär, Politiker und Geschäftsmann war damit vorbei. Er fasste im Showgeschäft fuß, trat unter anderem im Theater auf.