Niederösterreich

Martin verlor Job mit 55: "So fand ich wieder Arbeit"

2020 verlor Martin Einsiedl im Zuge der Pandemie seinen Job. "Ich war nie krank oder zu spät, aber wer nimmt einen 55-Jährigen?"

Martin Einsiedl und Eva-Maria Denk beim Werkln
Martin Einsiedl und Eva-Maria Denk beim Werkln
MAG

Martin Einsiedl ist 55 Jahre alt, gelernter Maurer und hat im Laufe seiner Erwerbstätigkeit in unterschiedlichen Betrieben viele Erfahrungen gesammelt – bis er im Jahr 2020 infolge der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie seinen Job verlor.

"Wer nimmt 55-jährigen Arbeitslosen?"

„Ich war nie im Krankenstand und nie zu spät. Aber welcher Betrieb nimmt einen 55-jährigen Arbeitslosen?“, zuckt Martin Einsiedl mit den Schultern. Nun ist er seit Mitte April 2022 bei "Think of Nature" in St. Georgen am Steinfelde (Bezirk St. Pölten-Land) angestellt. „Hier ist jeder Tag anders. Es gibt immer etwas zu tun. Von Holzarbeiten, über Gartenarbeit, bis Werken an den Betriebsgebäuden. Sogar meine Fähigkeiten aus dem Lehrberuf kann ich regelmäßig verwenden", freut sich der ehemalige Langzeitarbeitslose. 

    Martin Einsiedl und Eva-Maria Denk beim Werkln
    Martin Einsiedl und Eva-Maria Denk beim Werkln
    MAG

    Der St. Pöltner ist einer von rund 60 Niederösterreichern, der im Rahmen der Initiative Job.ReAct den Weg zurück ins Berufsleben gefunden hat. Das Projekt ist speziell auf Arbeitssuchende ausgerichtet, die durch die Pandemie arbeitslos wurden und nun wieder im Arbeitsmarkt, vorwiegend in Green Jobs, integriert sind.

    "Langzeitarbeitslosigkeits-Bekämpfung wichtig"

    „Die Langzeitarbeitslosigkeit während der Coronapandemie zu bekämpfen, war und ist oberste Priorität. Deshalb haben wir in den Jahren 2021 und 2022 einen Fokus auf langzeitarbeitslose Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher gelegt, um diesen wieder in den Arbeitsmarkt zu helfen“, so Arbeitsmarktlandesrat Martin Eichtinger (VP).

    „Gleichzeitig zählen Green Jobs zu den wichtigsten Arbeitsbildern der Zukunft, da Nachhaltigkeit das große Thema der Stunde ist. Damit hat sich unser Projekt Job.ReAct zu einer doppelten Bereicherung für den NÖ Arbeitsmarkt entwickelt", so der VP-Politiker weiter.

    Übrigens: Das Projekt Job.ReAct ist zu 100 Prozent durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Bewerberinnen und Bewerber wurden über das AMS NÖ an das Projekt, welches von der MAG Menschen und Arbeit GmbH umgesetzt wurde, zugewiesen und anschließend an überwiegend nachhaltige Betriebe für die Dauer des Projektes vermittelt. Sämtliche Lohn- und Lohnnebenkosten wurden aus dem Projektbudget übernommen – die Beschäftigungsbetriebe bezahlten lediglich eine Pauschale von 400 Euro pro Monat. Zusätzlich wurden die Teilnehmer während der gesamten Projektdauer sozialpädagogisch betreut und beraten.

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