Österreich

Österreich schafft Impfziele bei weitem nicht

Heute Redaktion
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Aus dem "Kurzbericht Masern" geht hervor, dass Österreich weiter mit einem Masernproblem zu kämpfen hat. Wir liegen weit unter den empfohlenen Durchimpfungsraten.

Österreich hat sich gegenüber der WHO (Weltgesundheitsorganisation) dazu verpflichtet, zur Elimination der Masern beizutragen. Um den dafür notwendigen Gemeinschaftsschutz zu erreichen, wären Durchimpfungsraten von 95 Prozent nötig. Diese wurden für das Jahr 2018 bei weitem nicht erreicht, wie aus dem "Kurzbericht Masern", den das Gesundheitsministerium jetzt veröffentlicht hat, hervorgeht.

"Die Berechnungen für das Jahr 2018 zeigen, dass Kinder in Österreich insgesamt früher und konsequenter mit zwei Dosen gegen Masern-Mumps-Röteln geimpft werden müssen. Außerdem sollten Maßnahmen gesetzt werden, um die Impflücken bei jungen Erwachsenen zu schließen", teilt das Gesundheitsministerium mit.

Große Lücken

Bei den Zwei- bis Fünfjährigen wird das Ziel zumindest bei der ersten Impfdosis erreicht. Bei der zweiten Impfung liegt sie allerdings nur bei etwa 82 Prozent. Konkret bedeutet das, dass 47.000 Kinder zwischen zwei und fünf Jahren noch eine zweite Schutzimpfung benötigen würden.

Bei den Sechs- bis Neunjährigen liegen die Durchimpfungsraten für die erste Dosis ebenfalls jenseits von 95 Prozent, für die zweite bei 89 Prozent. 27.000 Kinder in jener Altersgruppe müssten noch eine zweite MMR-Impfung erhalten.

Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 18 Jahren sind gut geimpft. In dieser Altersgruppe wird das Ziel knapp erreicht. Dahingegen verfügen nur knapp 70 Prozent der 19- bis 30-Jährigen über einen vollständigen Impfschutz. Etwa 350.000 junge Erwachsene würden demnach noch eine zweite Dosis der Impfung benötigen.

Infektionen enorm gestiegen

In Österreich wurden mit 10. Juli 2019 134 Masern-Fälle seit Anfang des Jahres 2019 registriert, die meisten in der Steiermark (38), Wien (31) und in Kärnten (25). Im gesamtem Jahr 2018 wurden 77 Masern-Erkrankungen registriert. 12 Prozent der Fälle standen in Verbindung mit dem Gesundheitspersonal.

Masern ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die seit Einführung der Masernimpfung in den 1960er Jahren stark zurückgedrängt werden konnte. Das aktuelle Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine weltweite Ausrottung der Masern.

Durchimpfungsraten von 95 Prozent mit zwei Dosen eines Lebend-Impfstoffes wären dazu nötig. Die Masernimpfung wir derzeit in Österreich als
Kombinationsimpfstoff gemeinsam mit Komponenten gegen Mumps und Röteln
verabreicht. Es werden zwei Dosen Masern-Mumps-Röteln-Impfstoff (MMR) ab dem vollendeten 9. Lebensmonat empfohlen. Fehlende Impfungen können und sollen in jedem Alter nachgeholt werden.

(ek)