Österreich

Masernfall: Nur geimpfte Kinder dürfen in Schule

Heute Redaktion
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Bild: Wikipedia/CDC/Dr. Heinz F. Eichenwald

In einer Schule im Bezirk Linz-Land ist ein Kind an Masern erkrankt. Für Aufregung sorgt die Maßnahme, dass acht nicht geimpfte Schüler ein zehntägiges Hausverbot erhalten haben. Impfbefürworter und Impfgegner geraten einmal mehr aneinander. Anfang des Jahres hatte in Tirol sogar eine ganze Schule geschlossen werden müssen. Testen Sie im "Heute"-Quiz Ihr Wissen zum Thema Masern.

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Wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" in ihrer Freitag-Ausgabe berichteten, dürfen nach der Erkrankung eines Mädchens acht weitere Schüler der Volksschule zehn Tage lang nicht den Unterricht besuchen. Auch die Nachmittagsbetreuung ist betroffen, einige Hortkinder müssen daheimbleiben. Der Grund: Sie alle sind nicht geimpft.

Diese Vorgehensweise sei üblich, erklärte Landessanitätsdirektor Georg Palmisano. Die Maßnahme folge einem fixen Prozedere, erklärte Palmisano. Wenn ein Fall auftrete, könne innerhalb einer kurzen Zeitspanne nach dem Kontakt mit einer infektiösen Person noch eine Impfung, eine sogenannte Postexpositions-Prophylaxe, verabreicht werden. Andernfalls dürfe ein Kind, das nicht immunisiert ist, einige Tage nicht den Unterricht besuchen.

Großvater: Enkerl "darf Krankheit bekommen"

Gegenüber der Zeitung machte der Großvater eines betroffenen Mädchens seinem Ärger Luft: Seine Enkelin sei nicht geimpft, weil ihr Vater als Kind einen Impfschaden erlitten habe. "Sie darf eine Krankheit wie die Masern, die wir seinerzeit alle durchmachten, ohne Schaden zu nehmen, bekommen", findet der Opa der Kleinen.

Experten sehen das freilich anders: "Masern sind keine Bagatelle, sondern können schwerwiegende Nebenwirkungen haben", warnte die Leiterin des schulärztlichen Dienstes im Landesschulrat, Gertrude Jindrich. Diese würden bis hin zu einer lebensgefährlichen Hirnhautentzündung und daraus folgenden schweren geistigen Behinderungen reichen,

Palmisano beklagte zwar die immer noch zu geringe Impfrate von rund 80 Prozent, allerdings sei seit dem Start der Kampagne des Bundes um ein Drittel mehr Impfstoff abgerufen worden. Da es zuletzt nur eine Handvoll Krankheitsfälle - und damit auch weniger schwere Verläufe - gegeben hat, würden viele Eltern einfach darauf vergessen. Umso mehr freue es ihn, dass die vom Gesundheitsministerium zu Jahresbeginn gestartete  Kampagne gegen Masern  in Oberösterreich offenbar angenommen werde.