Oberösterreich
"Maske statt Quarantäne" für Corona-Infizierte
"Treffsichere Verkehrsbeschränkungen" statt Quarantäne: Angesichts der Personalnot tritt Wirtschaftskammer-OÖ-Präsidentin Doris Hummer dafür ein.
Die Verhängung einer Quarantäne habe sowohl für die Betroffenen als auch für ihre Dienstgeber "massive Auswirkungen", so Hummer. Sie hält es daher für vertretbar, bei weitestgehend symptomlos Infizierten stattdessen "sinnvolle Auflagen" einzusetzen.
Mit einer Maskenpflicht etwa oder einem Abstandsgebot könnten vielfach ähnlich hohe Schutzstandards erreicht werden wie bei einer Quarantäne, beruft sich Hummer auf Experten. "Und spätestens seit der Diskussion um die Impfpflicht wissen wir, dass gegen die Pandemie stets mit den gelindesten Mitteln (Prinzip der Verhältnismäßigkeit) vorzugehen ist."
Vorteil für Beschäftigte
Auch der Mangel an Personal würde sich so trotz stetig steigender Corona-Zahlen nicht weiter verschärfen, ist Hummer überzeugt. "Zudem könnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren verdienten Sommerurlaub wie geplant antreten."
Natürlich stehe immer die Gesundheit der Menschen an erster Stelle. "Aus der bisherigen Pandemiebekämpfung können wir aber mitnehmen, dass überschießende Regelungen niemandem helfen, jedoch viel zerstören können", sagt die WKOÖ-Chefin. Der Einsatz von Verkehrsbeschränkungen sollte daher ernsthaft geprüft werden.
„"Überschießende Regelungen helfen niemandem, können aber viel zerstören."“
Hummer verweist auf die Schweiz, wo sich positiv Getestete seit April nicht mehr in Isolation begeben müssen. Den betroffenen Personen wird lediglich empfohlen, in der jeweiligen Situation ihre Eigenverantwortung wahrzunehmen.