Österreich

Maßnahmen gegen Pflege-Mangel beschlossen

Immer mehr Pflegebedürftige, aber immer weniger Pfleger. Dieses Problem will die Politik jetzt angehen.

Heute Redaktion
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Bild: zVg

Dem dringenden Handlungsbedarf beim Mangel an Pflegepersonal in den Altersheimen in ganz Österreich wollen sich Länder, Bund und Sozialversicherung jetzt gemeinsam widmen.

Wie berichtet, spitzt sich die Lage in den Altersheimen in letzter Zeit eklatant zu, aufgrund von Krankenständen und grundsätzlichem Personalmangel ist man notorisch unterbesetzt. Die Konsequenz: Überarbeitete Mitarbeiter und als Folge weitere Krankenstände – ein Teufelskreis also.

Pflegeberuf bald auf Mangel-Berufsliste?

Bei der Gesundheitsreferentenkonferenz in Bad Tatzmannsdorf (Bgld.) entwickelte man nun eine Strategie, um Pflegeberufe maßgeblich zu attraktivieren. „Um den künftigen Herausforderungen im Bereich Pflege und Soziales gewachsen zu sein, soll auch die Aufnahme in die Mangelberufsliste geprüft werden. Außerdem wurde eine Imagekampagne ins Auge gefasst, damit der Mehrwert der Pflegeberufe insgesamt und die pflegerische Tätigkeit in der Bevölkerung sichtbarer wird", erklärt nö. Soziallandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig.

Weiters soll es adäquate Fördermaßnahmen bei Ausbildungen geben – wie Umschulung, Stipendien und Vorbereitungskurse.

„Der Bedarf an Pflege steigt auf Grund der demografischen Entwicklung rasant an. Die neue Experten-Arbeitsgruppe wird sich mit der Kompetenzverteilung und den Schnittstellen zwischen den Pflegeberufen befassen. Das ist ein wesentlicher Beitrag, um den künftigen Versorgungsbedarf abzudecken", so NÖGUS-Vorsitzender und VP-Landesrat Martin Eichtinger.

Erst am Donnerstag hatten die Neos NÖ eine fehlende Bedarfsplanung kritisiert – mehr dazu hier.

„Um den drohenden Mangel an Pflegekräften entgegenzuwirken, müssen wir Berufsrechte und Kompetenzen der Pflegeberufe schärfen, die Pflege attraktivieren und junge Menschen für den Pflegeberuf gewinnen. Wir sehen viel Potential bei der Pflegefachassistenz, die mit mehr Kompetenzen ausgestattet werden kann, um auch in der Langzeitpflege optimal eingesetzt zu werden. Zeitgemäße Spezialausbildungen in den Bereichen Familie, Schule oder Gemeinde sichern eine individuelle und punktgenaue Pflege von Betroffenen und Unterstützung von Angehörigen", so Eichtinger. (nit)