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Massen-Outing von Kirchen-Mitarbeitern in Deutschland 

In Deutschland haben sich mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirche geoutet. Sie fordern nun ein Umdenken und neue Arbeitsrechte.

Tobias Kurakin
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Die LGTBQ hat nun auch die Kirche in Deutschland erreicht.
Die LGTBQ hat nun auch die Kirche in Deutschland erreicht.
Christian Ohde / ChromOrange / picturedesk.com

In Österreich schlug die Meldung des Kindberger Pfarrers Andreas Monschein Wellen, der vor zwei Wochen bekanntgab, sein Priesteramt niederzulegen, da er eine Frau gefunden habe. In Deutschland haben nun 125 Mitarbeiter im kirchlichen Dienst ebenfalls für Aufsehen gesorgt und sich als homosexuell oder queer geoutet. 

Forderung nach neuem Arbeitsrecht

Beteiligt an dem Massen-Outing haben sich Priester, Gemeinde- und Pastoralreferentinnen, Religionslehrer und Religionslehrerinnen, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der kirchlichen Verwaltung. Sie wollen zudem ein Zeichen für mehr Toleranz und weniger Diskriminierung innerhalb der Kirche setzen. Eine zentrale Forderung der Männer und Frauen ist beispielweise, dass das kirchliche Arbeitsrecht geändert würde, sodass die sexuelle Orientierung kein Kündigungsgrund mehr ist.

Laut Pfarrer Bernd Mönkebüscher aus Hamm sei das Vorbild der Aktion der Schritt von 185 Schauspielerinnen und Schauspielern, die gemeinsam ihr coming out verkündeten. Damals hatten prominente Darsteller kritisiert, dass sie nicht zu ihrem queer sein stehen könnten, ohne berufliche Nachteile zu haben. Laut Mönkebüscher würde in der Kirche das gleiche Problem vorherrschen. 

Ein Beispiel für eine derartige Ausgrenzung ist die 65-jährige Monika Schmelter, die bei der Caritas arbeitete. Über 40 Jahre hatte sie ihre Beziehung zu ihrer Freundin, einer Religionslehrerin, verheimlicht. Wie Schmelter der Deutschen Presseagentur erzählte, habe sie sich nach langer Bedenkzeit an ihren Chef gewandt. Die Reaktion: ""Wenn ich das weiter geheim halte, dann kann ich meinen Job behalten. Aber wenn ich das an meinem Dienstort offen gemacht hätte, hätte das zu meiner Kündigung geführt." 

Papst soll Papst-Namen verlieren 

Die Bewegung #OutInChurch sieht ein Umdenken "unbedingt notwendig, da die katholische Kirche mit ihrer diskriminierenden Haltung gegenüber queeren Menschen weltweit unverantwortlich im Sinne der Menschenrechte handelt". Zusätzlicher zu einer Reform des kirchlichen Arbeitsrechtes und der Anerkennung von queeren Personen fordert die Bewegung zudem, dass Papst Benedikt XVI seinen Papst-Namen abgibt. Zuletzt wurde bekannt, das der ehemalige Papst Missbrauchsskandale bewusst verschwiegen hatte, um die Kirche zu schützen. 

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com