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Auch diese Partys endeten tödlich – eine Chronologie

Heute Redaktion
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Das tragische Ereignis in einem Nachtclub in Ancona mit sechs Toten ist kein Einzelfall. Hier finden Sie die schlimmsten Club-Katastrophen der letzten Jahre.

In der Nacht auf Samstag sind nach einer Massenpanik in einer Diskothek nahe der Adriastadt Ancona sechs Menschen ums Leben gekommen. Sieben Jugendliche schweben in Lebensgefahr.

Auslöser der Panik war ein Jugendlicher, der Reizgas gesprüht haben soll. Die Polizei sucht noch nach dem Teenager – "heute.at" berichtete.

In der Disco hatten sich wesentlich mehr Personen als erlaubt aufgehalten. So hätten zum Auftritt des Mailänder Rap-Stars Sfera Ebbasta maximal 870 Gäste zugelassen werden dürfen. Eintrittskarten wurden allerdings an 1.400 Personen verkauft. Die Polizei kündigte jetzt an, die Kontrollen in Lokalen zu verschärfen.

Leider ist jener Vorfall kein Einzelfall.

Nachdem in einem Nachtclub in der venezolanischen Hauptstadt Caracas eine Tränengasgranate explodierte, starben bei der darauffolgenden Massenpanik 17 Menschen, darunter 6 Minderjährige. Später stellte sich heraus, dass ein Jugendlicher die Tränengasgranate infolge eines Streits gezündet hatte.

In der türkischen Hauptstadt Istanbul kamen 39 Menschen während einer Silvesterparty in einem beliebten Partylokal ums Leben. Ein Terrorist war als Weihnachtsmann verkleidet in den Club eingedrungen und hatte wahllos um sich geschossen.

In einem renommierten Nachtclub in Orlando, USA, zündete ein bewaffneter Mann ein Feuer und tötete 50 Menschen. Der betroffene Club galt als Treffpunkt für homosexuelle Menschen sowie der LGBT-Community. Als mögliches Motiv für die schreckliche Tat wurde "Schwulenhass" genannt.

In einem brennenden Club in der ägyptischen Hauptstadt Kairo kamen 16 Personen ums Leben. Wie sich herausstellte, hatten Männer, denen zuvor der Einlass verwehrt worden war, Molotowcocktails in den Nachtclub geworfen.

Infolge eines Terroranschlags im Pariser Konzertlokal Bataclan starben 128 Leute. Während dem Konzert der kalifornische Band "Eagles of Death Metal" drangen mit Maschinengewehren bewaffnete IS-Anhänger in den Club ein und lösten eine Massenpanik aus. Als die Polizei einrückte, zündeten sie Sprengstoffgürtel und rissen über hundert Menschen mit in den Tod.

Bei einer Massenpanik in einem Tanzlokal in der rumänischen Hauptstadt Bukarest ließen 64 Menschen ihr Leben. Eine missglückte Feuershow ließ den überfüllten Club in Flammen aufgehen, wodurch es zur Panik kam. Laut Augenzeugen sei zum Unglückszeitpunkt nur einer von zwei Ausgängen passierbar gewesen.

Insgesamt 237 Leute kamen bei einem Großbrand in einem Club im brasilianischen Santa Maria ums Leben. Ausgelöst worden war das Feuer durch die Pyro-Show einer Musikband. Weil sie Geld sparen wollten, hatten die Bandmitglieder auf Feuerwerkskörper gesetzt, die eigentlich für Freiluft-Veranstaltungen statt für den Gebrauch in Innenräumen gedacht waren. Zudem berichteten Augenzeugen, dass die Türen verschlossen gewesen seien – auch nach Ausbruch des Feuers.

In Budapest, Ungarn, starben drei junge Frauen bei einer Massenpanik. Zuvor war im Club eine Massenschlägerei angezettelt worden. Die Fluchtwege waren ursprünglich für 300 Personen angelegt, im Partylokal hielten sich zum besagten Zeitpunkt aber 3000 Menschen auf.

Bei einem Feuer in einem Nachtclub im russischen Perm kamen 152 Menschen ums Leben. Die Decke des Clubs war zuvor infolge einer außer Kontrolle geratenen Feuershow in Flammen aufgegangen. 2013 wurde der Clubbesitzer wegen fahrlässiger Tötung zu knapp 10 Jahren Haft verurteilt.

194 Menschen mussten in einem überfüllten Club in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires ihr Leben lassen, nachdem die Decke des Raums in Brand geraten war. Zum Zeitpunkt der Katastrophe sollen mindestens vier der 6 Notausgänge geschlossen gewesen sein.

Bei einer der größten Brandkatastrophen während einer öffentlichen Tanz- oder Musikveranstaltung in der Geschichte Amerikas starben 100 Menschen in der Kleinstadt West Warwick. Pyrotechnik in Form von sprühendem Funkenregen gilt als Auslöser für den Brand und die anschließende Massenpanik. Die meisten Menschen starben durch Rauchvergiftungen oder wurden in der Menschenmenge zertrampelt.

In einem Tanzlokal in Caracas, Venezuela, starben nach einem Brand rund 50 Menschen. Alle Notausgänge des überfüllten Nachtclubs waren damals geschlossen.

(jk)