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Massenschlägerei mit Polizisten auf Strand in Belgien

Im belgischen Badeort Blankenberge brach unter Strandbesuchern eine Massenschlägerei aus, auch Polizisten wurden attackiert – Großeinsatz!

Roman Palman
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Sicherheitsabstand eingehalten: So geht ein Strandbesuch in Blankenberge (9. August 2020)
Sicherheitsabstand eingehalten: So geht ein Strandbesuch in Blankenberge (9. August 2020)
picturedesk.com/AFP/Kurt Desplenter

Alle Corona-Warnungen und Abstandsappelle wurden an diesem Tag in den Wind geschlagen: Schon in den frühen Morgenstunden wurde der belgische Küstenort an der Nordsee von Tausenden Touristen regelrecht überrannt. Was genau der Funke war, der dieses menschliche Pulverfass zum Explodieren brachte, ist noch nicht ganz klar.

Einem Bericht des "Tageblatt" zufolge, hatte alles gegen 18 Uhr begonnen. Einige Polizisten sollen beim Einsetzen der Flut, Strandbesucher aufgefordert haben, den gefährdeten Bereich zu verlassen. Die Gruppe, die dicht gedrängt zusammengesessen hatte, soll aggressiv reagiert haben. Kurz darauf dürfte die Situation völlig eskaliert sein.

Fäuste flogen, lose Gegenstände wie Klapptische und Sonnenschirme wurden plötzlich missbraucht, um auf Kontrahenten einzuprügeln. Auch Polizisten, die schlichtend eingreifen wollten, wurden attackiert. Die Beamten forderten umgehend Verstärkung aus den umliegenden Gemeinden an.

Erst das Großaufgebot der Polizei konnte die scheinbar uferlose Gewalt eindämmen. Laut Staatsanwaltschaft Brügge sollen mehrere Personen festgenommen worden sein. Augenzeugen-Videos der Massenschlägerei schockten die ganze Nation und wurden seit Samstagabend bereits millionenfach abgerufen. 

Polizisten kontrollieren den Bahnhof Blankenberge: die Stadt hat Tagestouristen die Einreise verboten (9. August 2020)
Polizisten kontrollieren den Bahnhof Blankenberge: die Stadt hat Tagestouristen die Einreise verboten (9. August 2020)
picturedesk.com/AFP/Kurt Desplenter

"So kann es nicht weitergehen. Wir tun alles damit es in unserer Küstenstadt sicher ist und jetzt das", zeigte sich Bürgermeisterin Daphné Dumery im Lichte dieser unfassbaren Entwicklung enttäuscht. Die Stadt reagiert nun mit rigorosen Sperren auf den Vorfall. Am Sonntag wurde allen Tagestouristen eine Einreise nach Blankenberge verboten, zwischen 9 und 16 Uhr durften deshalb auch überhaupt keine Züge mehr im Bahnhof halten.

Ein solches Verhalten sorgt nicht nur wegen der ungezügelten Gewaltbereitschaft für Kopfschütteln. Belgien wurde von der Corona-Epidemie viel schwerer getroffen als etwa Österreich. Aktuell werden aus dem Land 73.401 positive Covid-19-Fälle gemeldet, wie das Dashboard der Johns Hopkins University zeigt. 9.870 Menschen haben hier bereits in Folge einer Sars-CoV-2-Infektion ihr Leben verloren.