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Massive Nachfrage nach Pfefferspray in Deutschland

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Die Übergriffe auf zahlreiche Frauen in der Silvesternacht in Köln und Hamburg haben zu einem Anstieg bei der Nachfrage nach Pfefferspray geführt. Dieser ist in Deutschland abgesehen von einer nachzuweisenden gerechtfertigten Selbstverteidigung nur zur Abwehr aggressiver Tiere zugelassen.

Die in der Silvesternacht in Köln und Hamburg haben zu einem weiteren Anstieg bei der Nachfrage nach Pfefferspray geführt. Dieser ist in Deutschland abgesehen von einer nachzuweisenden gerechtfertigten Selbstverteidigung nur zur Abwehr aggressiver Tiere zugelassen.

Laut Bericht der deutschen Zeitung "Die Welt" ist der Anstieg der Nachfrage bei Waffenhändlern, dem Online-Versandhaus Amazon und auch bei der Google-Suche dokumentiert.

Google Trends verzeichnete in den letzten Monaten einen Anstieg der Suchanfragen nach Pfefferspray. Nach Bekanntwerden der Kölner Übergriffe stieg die Kurve noch einmal merklich an.

Sieben von zehn Topseller auf Amazon Pfefferspray

Laut Zeitungsbericht waren am Donnerstagnachmittag sieben von zehn der meistverkauftesten Artikeln auf Amazon Pfeffersprays.

Auch viele Waffenverkäufer haben in den letzten Monaten ihren Umsatz dank Pfefferspray angekurbelt. Ingo Meinhard vom Verband der deutschen Büchsenmacher und Waffenfachhändler möchte die Lage in einer Präsidiumssitzung erörtern. "Wir gehen davon aus, dass die Vorfälle der Silvesternacht die Nachfrage nach frei verkäuflichen Verteidigungsmitteln zusätzlich anheizen werden", sagt Geschäftsführer Ingo Meinhard.
Meinhard empfiehlt zum Selbstschutz eher CS-Gas und Schrillalarme. Denn der Einsatz von Pfefferspray gegen Menschen ist prinzipiell verboten. "Wer Pfefferspray gegen Menschen einsetzt, muss sich vor Gericht im Zweifelsfall wegen Körperverletzung verantworten. Auch im Selbstverteidigungsfall muss er die Verhältnismäßigkeit der eingesetzten Mittel nachweisen", sagte der Waffenexperte.

Hersteller steigerte 2015 Umsatz um 700 Prozent

Der Frankfurter Pfefferspray-Hersteller DEF-TEC Defense Technology hat seinen Umsatz laut eigenen Angaben im Vorjahr um fast 700 Prozent gesteigert. "Nach Köln wird das nun so weitergehen", sagt Geschäftsführer Kai Prase.
In Österreich darf Pfefferspray erst ab 18 Jahren erworben und mitgeführt werden. Der Einsatz ist nur bei Notwehr erlaubt.