Wirtschaft

Massive Teuerung in Österreich "bedeutet nichts Gutes"

Die Preise in Österreich schießen immer mehr nach oben. Laut einer Ökonomin sind längst nicht nur die gestiegenen Energiepreise das Problem.

Roman Palman
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Mega-Inflation: Einkaufen in Österreich wird in vielen Bereichen immer teurer. (Symbolbild)
Mega-Inflation: Einkaufen in Österreich wird in vielen Bereichen immer teurer. (Symbolbild)
Getty Images / iStock

Die Preise steigen und die Teuerung ist wohl gekommen, um zu bleiben: "Die Inflation ist spätestens seit dem Ukraine-Konflikt kein temporäres Phänomen mehr", teilt Agenda Austria-Ökonomin Heike Lehner am Montag mit.

Doch nicht nur fossile Brennstoffe wie Erdgas und Benzin haben sich in den vergangenen Monaten stark verteuert. "Es ist kein reines Energieproblem, wie immer wieder zu hören ist. Die Preise steigen auf breiter Front".

Agenda Austria: "Inflation ist längst mehr als nur ein Energieproblem"
Agenda Austria: "Inflation ist längst mehr als nur ein Energieproblem"
Agenda Austria; CC BY 4.0

8 von 10 Gütern im Warenkorb teurer

So sind in Österreich auch die Preise für neue und gebrauchte Fahrzeuge oder Instandhaltungen und Reparaturen von Wohnungen nach oben geschnellt. Auch die Lebensmittelpreise haben im Jahr 2022 kräftig angezogen. 

Fast alle Bereiche des täglichen Lebens haben sich laut Agenda Austria kräftig verteuert. Beinahe 8 von 10 Gütern des gesamten Warenkorbs weisen mittlerweile eine Teuerung von über zwei Prozent auf, wie eine Auswertung des Wiener Forschungsinstituts zeigt.

Agenda Austria-Ökonomin Heike Lehner.
Agenda Austria-Ökonomin Heike Lehner.
Agenda Austria / Ksenia Pogorelova

"Wichtig ist, dass die EZB sich bei der nächsten Sitzung nicht wieder alle Optionen offen lässt. Bestenfalls beendet sie nicht nur den Ankauf von Staatsschulden schneller als geplant, sondern leitet bereits parallel dazu die Zinswende ein", so Ökonomin Lehner.

"Bedeutet nichts Gutes"

Die anhaltend hohe Energiepreisen sowie gestörte Lieferketten würden die wirtschaftliche Erholung bremsen und die Preise treiben, heißt es laut "Kleine Zeitung" auch von der Beratungsfirma Deloitte.

Das führt zu einem Vertrauensverlust auf Konsumentenseite und der dazu, dass private Haushalte wieder ihre Einkäufe zügeln. Christoph Teller und Ernst Gittenberger vom Institut für Handel, Absatz und Marketing der Uni Linz orten einen "neuen Tiefststand im Konsumklima".

"Das Vertrauen der Konsumenten und Konsumentinnen ist erschüttert. Das hat negative Auswirkungen auf die Konsumausgaben im Einzelhandel. Größere Ausgaben werden hintenangestellt. Die Sparneigung steigt wieder", wird das Experten-Duo zitiert. Ihre Einschätzung ist düster: "Es mutet an, also ob die Konsumenten in eine Angststarre verfallen sind. Das bedeutet nichts Gutes für die Wirtschaft."

Der Preis-Index für Österreich - derzeit wird alles massiv teurer.
Der Preis-Index für Österreich - derzeit wird alles massiv teurer.
APA-Grafik / picturedesk.com
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