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"Ösi hat immer so einen fahlen Beigeschmack"

Die Kärntner Gruppe Matakustix will jetzt mit dem Song "AlmÖsiKing" durchstarten.

Heute Redaktion
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Bandkopf Matthias Ortner hat Matakustix im Jahr 2012 gegründet. In Kärnten gilt die Gruppe schon als mehr als nur ein "Local Hero", aber auch im Rest Österreichs und in Deutschland hat man sich mit vielen Konzerten eine beachtliche Anhängerschaft erspielt.

Nach drei Alben wurde man nun von Universal Music Austria unter Vertrag genommen. Erste Frucht dieser Zusammenarbeit ist nun die Single "AlmÖsiKing". Was es damit auf sich hat und was man in nächster Zukunft noch von Matakustix erwarten kann, hat Matthias Ortner im Gespräch mit "Heute" erzählt.

Heute: Eure neue Single heißt "AlmÖsiKing". Erzählen Sie uns ein bisschen was darüber.

Matakusix: Genau, am 10, Mai ist der "AlmÖsiKing" herusgekommen. Wir sind echt mega happy. Wir haben innerhalb einer Woche mehr als 50.000 YouTube-Klicks auf dem Ding. Zu dem Song ist es deswegen gekommen, weil wir zirka vor einem Jahr in Deutschland gespielt haben, und dort ist jemand zu mir hergekommen und hat gesagt: "Hey, ihr seids doch die Ösis". Das hat immer so einen fahlen Beigeschmack, wenn das die Deutschen sagen. Die Schluchtenkraxler, die hin und her jodeln in den Bergen. Mit dem Song wollte ich sagen, das sind wir aber nicht. Wir sind in Wirklichkeit ganz coole Dudes, das sagt der Song aus. Einfach mit diesen Vorurteilen abhaken, einfach.

Matakustix - AlmÖsiKing in der Heute-Redaktion

Das heißt, ihr nehmt euch selber nicht ganz so ernst und verarscht ein bisschen die Sicht, die die Deutschen auf die Österreicher haben?

Verarschen ist vielleicht ein bisschen zu viel gesagt. Natürlich ist es mit einem zwinkernden Auge zu verstehen. Die Musik nehmen wir aber schon sehr ernst, wir versuchen jetzt kein Kabarett oder Kasperltheater zu machen, es ist schon ernste Musik. Wenn man in Zeiten wie diesen aber ein bisschen was zum Lachen hat, ist das ja auch nicht schlecht.

Matakustix exisitiert ja schon ein paar Jährchen. Warum soll es gerade jetzt mit dem Durchbruch klappen?

Es war jetzt nicht der Plan, es ist einfach entstanden. Das letzte Album war vor zwei Jahren und jetzt haben wir uns Gedanken darüber gemacht, wie es weiter geht. Wir haben mit verschiedenen Musikrichtungen überlegt, trotzdem aber versucht, unseres noch beizubehalten. Wir singen ja auch im Dialekt, das war uns ganz wichtig, das weiterhin so zu machen. Es war jetzt nicht der Plan, die Weltherrschaft an uns zu reißen, sondern einfach den "AlmÖsiKing" in Österreich und Deutschland ein wenig hinauszutragen.

In eurer Heimat Kärnten seid ihr ja schon recht bekannt, ihr spielt vor ein paar tausend Leuten. Wird sich das jetzt in ganz Österreich so fortsetzen? Wie sind die Resonanzen auf den Song?

Hoffentlich. Und super. Mir war natürlich bewusst, dass der Song für Kontroversen sorgen wird, auch mit der Kopfstimme. Das kennt man so auch nicht wirklich von österreichischen Akts. Im ganzen deutschsprachigen Raum gibt es da recht wenig in dem Segment. Deswegen wurde am Anfang, wie sagt man so schön auf österreichisch, "gemotschkat". Das find ich aber spannend, das sorgt für Zündstoff. Wir machen ja einfach unser Ding, wir machen Musik. Ich sing halt so wie ich sing, Resonanz war im Schnitt supergut und wir sind mega happy.

Seit Wilfried gibts in Österreich den Mashup zwischen Volkmusik und Austropop. Gibt es irgendwelche Vorbilder, an denen ihr euch orientiert?

Ich hab natürlich Vorbilder. Für mich gibts zwei Arten von Musik - gute und schlechte Musik. In jedem Genre. Und genauso gibt es in jedem Genre auch Vorbilder. Es ist aber nicht so, dass ich an meine Musik hergehe und sag, wir wollen jetzt irgendwas nachmachen. Das ist es nicht. Bei uns entsteht es einfach, wir machen unser Ding. Wenn es dann am Ende des Tages bei den Leuten positiv ankommt, ist das natürlich schön.

Ihr seid jetzt frisch von Universal gesigned worden. Was kann man nach dem "AlmÖsiKing" in Zukunft von euch erwarten?

Wir arbeiten momentan an zwei neuen Singles und für nächstes Jahr an einem neuen Album. Vielleicht geht es sich schon früher aus. Für uns war jetzt der Starting Point mit dem "AlmÖsiKing" ganz wichtig, dass wir da ein Lebenszeichen setzen. Im Herbst kommen auch noch Termine dazu, wir planen eine kleine Tour in Österreich und Deutschland.

Bei der Musik, die ihr macht, gibt es ja den Spagat zwischen volkstümlichem und populärkulturellem. Ist euch das recht, dass ihr da im ZDF-Fernsehgarten genauso spielen könnt wie am Donauinselfest oder wie im WUK in Wien?

Ich muss ehrlich sagen, dass ich da keine Berührungsängste habe. Ich bin jetzt niemand, der sagt, ich will unbedingt Schlager machen und will unbedingt in den ZDF-Fernsehgarten kommen. Wenn uns jemand anfragt, würde ich nicht nein sagen. Wir sind uns nicht zu cool, dass wir jetzt solche Auftritte nicht machen werden. Das ist ja auch das schöne daran, dass wir da so breitgefächert aufgestellt sind. Wir merken das auch immer bei unseren Konzerten. Da findet man 16-jährige Kids bis hin zu Pensionisten, tätowierte Metalfans, Reggaefans. Da ist wirklich alles dabei. Das ist das schöne an Musik, dass man so viele Leute anspricht.