Österreich

Matches, Müll: "Bei uns daheim ist die Hölle los!"

Heute Redaktion
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Familie und Freunde von "Alvorado"-Werbetestimonial Karl Pfeifer sind verzagt: "Unsere Nachbarn sind unzivilisiert und laut. Niemand hilft."

Gebrüll bis tief in die Nacht, lautstarke "Ländermatches" (Österreich gegen Türkei) Halbwüchsiger inklusive Trillerpfeife, zugemüllte Wege – zwischen Engerthstraße und Handelskai in der Wiener Leopoldstadt gärt es gewaltig!

"Es wird nur beschwichtigt"

„In unserem Gemeindebau ist die Hölle los und niemand hilft uns", sagen Familie und Freunde von Werbe-Tesimonial und Schauspieler Karl Pfeifer (Alvarado). Oft schon alarmierten Mieter am Lößlweg 1 die Polizei und schickten Beschwerden an Wiener Wohnen. „Ohne Erfolg", wie Familie Pfeifer und Nachbarn gegenüber „Heute" schildern: „Es wird nur beschwichtigt."

"Dabei", so die Betroffen, "werden die Zustände hier von Jahr zu Jahr unerträglicher. Wenn Mieter sterben, werden die Wohnungen an Migrantenfamilien vergeben – wogegen absolut nichts einzuwenden wäre, wenn sie sich wie zivilisierte Menschen benehmen würden. Doch das ist hier leider nicht der Fall", schildert Karl Pfeifer, bekanntes Gesicht aus der Alvarado-Kaffeewerbung.

"Geht's doch einfach sch..."

Nachbarin Elisabeth M. pflichtet ihm bei: "Den ganzen Tag wird vor unserer Türe auf einem Kleinkinderspielplatz ein Ball gegen das Gitter gedroschen, Sandkisten zugemüllt – und wenn man was sagt, giften die Kinder und Teenager frech zurück: 'Geht's doch einfach sch..., wir machen was wir wollen!' – es ist furchtbar!"

Vor einigen Wochen, so die Pensionistin, hätte einer der Rädelsführer provokant gebrüllt: "I hock eich olle um!"

Ball frontal ins Gesicht

Unlängst kickten Teenager wieder neben der Sandkiste des Kleinkinder-Spielplatzes (!), obwohl ein "Käfig" zum Kicken in Gehweite ist. Beatrix Pfeifer, die gerade aus dem Haus ging, bekam die Kugel direkt ins Gesicht: „Ich musste mit der Rettung ins AKH gebracht werden, sehe seither Schatten und Schleier und auch meine Brille ging kaputt. Und was war die Reaktion der Kinder? Keine Entschuldigung, wie man das normalerweise annehmen würde, sie haben mich auch noch ausgelacht."

Die Mieterin zürnt: „Ich traue mich mit meinen kleinen Enkelkindern nicht mehr vor die Türe." Auch mit unserem Hund fahren wir mit dem Auto äußerln – in den Prater."

"Würden gerne ausziehen"

Die Betroffenen hier sind sich einig: "Es ist unerträglich geworden. Eigentlich würden wir gerne wegziehen, aber wir wohnen doch schon seit 1960 hier. In unserem Alter will man eigentlich nicht mehr woanders hin verpflanzt werden."

Unterschriften-Aktion brachte nichts

Was die verzagten Mieter am Lößlweg möchten? "Ruhe, einfach Ruhe." Bereits 50 von ihnen schrieben daher Beschwerden an "Wiener Wohnen", wandten sich wiederholt an die "Wohnpartner" – 36 Parteien begehrten gar eine Mietzinsminderung wegen der massiven Lärmbelastung. Doch der Antrag wurde von „Wiener Wohnen" abgelehnt, wie ein Schreiben, das "Heute" vorliegt, beweist. Begründung: „(...) eine Änderung der Wohnsituation in einer ständig ändernden Umwelt vor allem durch äußere Einflüsse kann seitens des Vermieters nicht geändert werden."

Es steht daher zu befürchten, dass sich auch an der betrüblichen Lage von fünfzig verzweifelten Bewohnern der Anlage am Lößlweg so bald nichts ändern wird …

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