Formel 1

Mateschitz-Sohn bei Eklat um Verstappen live dabei

Dicke Luft bei Red Bull! Verstappen und Perez geraten aneinander - ausgerechnet an jenem Wochenende, an dem Mark Mateschitz zur Formel 1 reiste.

Sebastian Klein
Mark Mateschitz erlebte die Formel 1 in Sao Paulo vor Ort.
Mark Mateschitz erlebte die Formel 1 in Sao Paulo vor Ort.
IMAGO/Motorsport Images

Nach dem Tod von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz stehen Fragezeichen hinter der Zukunft seines Sport-Imperiums und dem aktuellen Formel-1-Dominator Red Bull Racing. Das Ableben des 78-Jährigen trübt die Freude über Max Verstappens Titelverteidigung und den Sieg der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft.

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    Ein seltenes Fundstück: Mark Mateschitz, der damals noch Gerhardter im Nachnamen hieß, 2002 in Spielberg. Damals war er zehn Jahre alt.
    Ein seltenes Fundstück: Mark Mateschitz, der damals noch Gerhardter im Nachnamen hieß, 2002 in Spielberg. Damals war er zehn Jahre alt.
    TOPPRESS Austria / Schöndorfer Karl / picturedesk.com

    Funkstille zwischen Verstappen und Perez

    Zudem kam es am Sonntag zum Eklat auf der Strecke. Verstappen sollte Kollege Sergio Perez den für ihn ohnehin bedeutungslosen sechsten Platz zurückgeben. Für "Checo", der ihn vor allem im Vorjahr noch tatkräftig beim WM-Triumph unterstützte ("Checo ist eine Legende!"), gehtes noch gegen Ferrari-Star Charles Leclerc um Platz 2 in der WM. Beide halten nun bei gleich vielen Punkten, Leclerc ist wegen der höheren Zahl an Saisonsiegen Erster.

    Doch Verstappen ignorierte die Order des Teams. Perez funkte: "Jetzt sieht man, wer er wirklich ist." Dicke Luft zwischen den Kollegen. Aus Kumpels werden Rivalen. Teamchef Christian Horner und Motorsportboss Helmut Marko bestellten die beiden Streithähne sogleich zum Rapport. Auf dem Weg zu den Bossen stapfte Verstappen wütend an den TV-Crews, den Red-Bull-Mitarbeitern und dann sogar an Kelly Piquet vorbei. Die Tochter von F1-Legende Nelson Piquet begleitet ihren Partner bei jedem Rennen, gibt Verstappen Kraft. Nach der Zieldurchfahrt würdigte er sie aber keines Blickes.

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      Dietrich Mateschitz starb im Oktober 2022 im Alter von 78 Jahren. Der Red-Bull-Gründer war der reichste Österreicher, baute ein Sport-Imperium auf. Wir erinnern uns an seine besten Sprüche und Lebensweisheiten.
      Dietrich Mateschitz starb im Oktober 2022 im Alter von 78 Jahren. Der Red-Bull-Gründer war der reichste Österreicher, baute ein Sport-Imperium auf. Wir erinnern uns an seine besten Sprüche und Lebensweisheiten.
      GEPA

      Verstappen schoss Hamilton ab

      Verkehrte Welt: Red Bull dominierte das ganze Jahr, schlug sich in Brasilien mit internen Streitigkeiten herum. Mercedes, das in der ersten Saisonhälfte teils inferior performt hatte, feierte indes nur ein kleines Stück entfernt den Doppelsieg. George Russell raste vor Rekord-Champion Lewis Hamilton zum Premierensieg. Jener Hamilton, den Verstappen zuvor im Rennen zwischenzeitlich von der Strecke geschossen hatte, dadurch selbst wegen eines Schadens am Auto und einer Zeitstrafe am Ende des Feldes gelandet war. Verstappen ließ es in Sao Paulo krachen – auf der Strecke und verbal. Freunde hat er sich mit diesem Verhalten keine gemacht.

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        Das Sport-Imperium des Didi Mateschitz
        Das Sport-Imperium des Didi Mateschitz
        Bild: GEPA-pictures.com, imago sportfotodienst

        Mateschitz-Sohn in Brasilien

        Die Bosse sind sauer. Motorsportchef Helmut Marko brach ein Interview im ORF ab. Teamchef Christian Horner wollte keine Details ausplaudern, die Sache werde intern geregelt. Brisant: In Sao Paulo war angeblich sogar hoher Besuch vor Ort.

        Mark Mateschitz, der Sohn von Dietrich Mateschitz, war reiste laut Sky-Informationen nach Brasilien an die Rennstrecke. Marko freute sich am Freitag noch auf eine "gute Gelegenheit, einiges zu besprechen". Schließlich geht es um nicht weniger als die Klärung der Zukunft des österreichischen Rennstalls.

        Ausgerechnet an diesem Wochenende kommt es zum großen internen Krach, ausgelöst von Verstappen. Der Eklat von Sao Paulo überschattet dieser Tage die außergewöhnlich erfolgreiche Saison der "Bullen". Und der Mateschitz-Erbe musste das wohl hautnah miterleben.

        Öffentlich ließ sich der 29-Jährige nicht blicken. Seit dem Tod seines Vaters hat sich die Familie und das Unternehmen weitestgehend bedeckt gehalten. Zuletzt wurde nur bekannt, dass RB Leipzigs Mastermind Oliver Mintzlaff künftig die Agenden als Sportboss des Unternehmens übernehmen wird. Damit ist er auch direkt für die Formel 1 oder auch die Fußballteams aus Salzburg und Leipzig verantwortlich.

        Max Verstappen beim Rapport bei Teamchef Christian Horner und Motorsportboss Helmut Marko.
        Max Verstappen beim Rapport bei Teamchef Christian Horner und Motorsportboss Helmut Marko.
        IMAGO/HochZwei