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Matt sagt, wie Milliardärs-Sohn Art Basel rettete

Nach Corona kann man Kunst endlich wieder live erleben. Kunst-Profi Gerald Matt sah sich die Art Basel vor Ort an. Die Messe hat nicht enttäuscht.

Heute Redaktion
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"The Outsiders" nennt sich das Exponat von Elmgreen and Dragset.
"The Outsiders" nennt sich das Exponat von Elmgreen and Dragset.
GEORGIOS KEFALAS / Keystone / picturedesk.com

Die Art Basel ist retour, und ich durfte mir das vor Ort anschauen. Der Star der Kunstmessen öffnete nach einem Jahr Absenz und einer Verschiebung vom Frühjahr auf den Herbst endlich wieder seine Pforten. In Coronazeiten ist das mehr als die bloße Rückkehr einer Kunstmesse, es ist ein Weckruf für die Kunstwelt. Wir sind wieder da, signalisieren die Galerien, die Sammler, Künstler und die Besucher wirklich, hautnah und echt. Wie genervt waren wir doch alle schon von Online-Viewings und Kunstpräsentationen im Netz, die wie verführerische Rezepte Appetit machten, aber diesen nicht befriedigen konnten. Endlich wieder Präsenz statt Virtualität, Aura statt Bildschirmflimmern, wahre Größe statt Screenformat.

Abgehoben und geradezu überheblich klingen da die Klagen vor Corona noch in den Ohren: zu viele Messen, zu viel Rummel, Kunst, Glamour, zu viele Termine und Partys zum Überdruss. Welch Freude, gute Kunst in Überfülle wieder live sehen und erleben zu können, anzustehen, zu drängen und gedrängt zu werden, sich auszutauschen und gemeinsam zu feiern. Die Basel Artfair mit all den Kunstevents und tollen Ausstellungen in der Stadt ist wieder das Zentrum der globalisierten Kunstwelt.

Der Testlauf ist gelungen. Auch wenn viele amerikanische und asiatische Sammler ausblieben, ihre Galerien zeigten trotz beschwerlicher Quarantäneauflagen Flagge. Und so waren sie alle, die Europäer sowieso, wieder da – von Gagosian über Gladstone bis Ropac. Und sie machten, wie man hört, wieder gute Geschäfte. So zeigte Basel auch, dass man auf die Treue des Schweizer und des europäischen Publikums zählen kann. Österreichs Stargalerist Thaddeus Ropac sieht die Messe gar als Auftakt für einen neuen Kunstmarktboom.

Die wirtschaftlichen Voraussetzungen sind vielversprechend: Geldflut, Inflationsangst und Kapitalakkumulation, ein neuer und stetig wachsender asiatischer Markt. Gute und wohl auch teure Kunst ist wieder mehr als gefragt. An eine glorreiche Zukunft der Basler Messe trotz Rückschlägen durch die Coronakrise scheint auch Medienmilliardär James Murdoch, Sohn von Rupert Murdoch (Fox, "Sun", "Times") zu glauben. Der Brite war mit seiner "Lupa Systems Group" im vergangenen Herbst in die Art-Basel-Muttergesellschaft M.C.H Group eingestiegen. Er kann bis zu 49 Prozent erwerben. Kapitalerhöhung: an die 100 Millionen Euro.

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    "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk
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