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Maturaarbeiten manipuliert: Bedingte Haft für Lehrer...

Heute Redaktion
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Bild: MilRG

Es war der Aufreger im Sommer 2015 - ein schülerliebender Matheprofessor hatte nachträglich Maturaarbeiten verfälscht, bessere Noten gegeben. Die eifersüchtige Parallelklasse verpfiff ihn. Der Pädagoge fasste acht Monate bedingte Haft aus (nicht rechtskräftig).

Es war der Aufreger im Sommer 2015 – ein schülerliebender Matheprofessor hatte nachträglich Maturaarbeiten verfälscht, bessere Noten gegeben. Die eifersüchtige Parallelklasse verpfiff ihn. Der Pädagoge fasste acht Monate bedingte Haft aus (nicht rechtskräftig).

„Sie war immer die fleißigste Schülerin, so jemanden wegen eines Punktes fallen zu lassen, tut einem halt leid“, sagte der mittlerweile suspendierte Lehrer zu den Hilfestellungen für ein Mädchen am Tag nach der Matura jetzt vor Gericht. „Einige Fehler habe ich aber einfach übersehen“, so der 58-Jährige.

Die Vorgeschichte: Bereits im Winter 2014 hatten besorgte Eltern Alarm beim Landesschulrat geschlagen. Die Befürchtung war: Zu wenig Vorbereitung für die Matura. Die generelle Diskussion um die Zentralmatura und der Wirbel um die Schließung der Schule ("Heute" berichtete) sorgten zusätzlich für Verunsicherung. Im Unterricht wurde dann über "Hilfestellungen" bei der Matura gescherzt, aus Spass wurde ernst. Insgesamt sollen laut Anklage zwölf Arbeiten manipuliert worden sein, eine Schülerin besorgte für alle dieselben Stifte (um leichter auszubessern) – der Vorschlag kam vom Pädagogen. 

In fünf Fällen wurde der Akademiker vom Schöffensenat schließlich schuldig gesprochen. Das Urteil (nicht rechtskräftig): Acht Monate bedingte Haft und 7.200 Geldstrafe wegen Missbrauch der Amtsgewalt.

 

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