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Mauthausen-Komitee fordert Absage von Frei.Wild-Konzert

Heute Redaktion
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Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) hat am Donnerstag an die Grazer Stadtpolitik appelliert, das Konzert der umstrittenen Südtiroler Band "Frei.Wild" am 10. Mai am Außengelände der Grazer Messe abzusagen.

Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) hat am Donnerstag an die Grazer Stadtpolitik appelliert, das Konzert der umstrittenen Südtiroler Band "Frei.Wild" am 10. Mai am Außengelände der Grazer Messe abzusagen.

Laut Vorsitzendem Willi Mernyi hetze die Gruppe "gegen 'Gutmenschen' und Aidskranke, singt mit Inbrunst darüber, wie man andere blutig schlägt, und huldigt in nationalistischen Texten ihrem 'Heiligen Land' Südtirol". Die Grazer Grünen hatten bereits Ende Februar einen Antrag im Gemeinderat gestellt, das Konzert abzusagen. Dieser hatte allerdings keine Mehrheit gefunden.

OÖ sagte Konzert ab

In Wels sei der Auftritt der Gruppe von der Stadtregierung verhindert worden, so Mernyi, vom deutschen Musikpreis "Echo" wurde die Band aufgrund ihrer Inhalte ausgeschlossen. "Texte wie die von 'Frei.Wild' sind Gift und verleiten manche Jugendliche zum Einstieg in die rechtsextreme Szene. Dass das die FPÖ nicht stört, liegt auf der Hand. Aber weder mit dem christdemokratischen Gedankengut der ÖVP noch mit dem sozialdemokratischen der SPÖ lässt sich die Hetzpropaganda, die die Band verbreitet, vereinbaren," so Mernyi. Gerade eine Menschenrechtsstadt wie Graz müsse auch das Risiko einer Ausfallshaftung bei einer Konzertabsage in Kauf nehmen.

Geplant hatten Frei.Wild ursprünglich Konzerte in Wels, Graz und der Hödnerhof-Arena in Ebbs bei Kufstein, der Auftritt in Oberösterreich findet nun nicht statt. Ein weiteres Konzert der Band wird hingegen im Sommer in ihrer Heimat beim "Alpen Flair Festival" (20.-23. Juni) über die Bühne gehen.

Frei.Wild ist eine deutschsprachige Rock-Band aus Brixen in der italienischen Provinz Südtirol. Der Name lehnt sich an das Wort Freiwild an, ist aber eigentlich durch die Zusammensetzung der Adjektive frei und wild entstanden. Immer wieder wird eine mutmaßliche Nähe zu rechtspopulistischen Motiven thematisiert. Die Band selbst distanziert sich von Extremismus jeglicher Art.