Max Zirngast am Flughafen in Wien gelandet

Ihm wurde vorgeworfen, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein. Jetzt ist der 30-jährige Steirer wieder in Österreich. Am Flughafen Wien wurde er von Familie, Freunden und Unterstützern feierlich begrüßt.

Festnahme und Freispruch "absurd"

Gegenüber den Journalisten bedankte er sich für die Solidaritätskampagne #freemaxzirngast, die "bis nach New York" mit Aktionen auf sein Schicksal aufmerksam gemacht hatten. Man dürfe aber auch nicht vergessen, dass es viele andere wie ihn gebe, die in der Türkei inhaftiert sind, "Zigtausende Prozesse dieser Art".

Sowohl seine Festnahme als auch sein Freispruch seien "absurd" gewesen, erklärte der Politikstudent. Sein Masterstudium der Politikwissenschaft, das er bisher in Ankara absolviert hatte, möchte er nun "in Österreich oder einem anderen Land in Europa" abschließen.

Zirngast war für eine oppositionelle Zeitung in der Türkei tätig. Dabei äußerte er sich auch kritisch über das politische Geschehen und Präsident Erdogan.

In Ankara verhaftet

2018 geriet das Blatt deshalb ins Visier der Behörden. Am 11. September wurde der 30-Jährige in seiner Wohnung in Ankara verhaftet, da er verdächtigt wurde, einer terroristischen Organisation anzugehören, was er bis zuletzt vehement abstritt.

Bis 25. Dezember saß Zirngast im Hochsicherheitsgefängnis in Sincan. Er kam schließlich frei, musste aber strenge Auflagen einhalten, u.a. durfte er die Türkei nicht verlassen. Die erste Verhandlung, die am 11. April stattfand, wurde vertagt. Am 11. September wurde er schließlich freigesprochen.