Österreich

Maximilian: Schockanklage gegen Vater und Mutter

Am 29. und 30. November stehen die Eltern des toten Maximilian in St. Pölten vor Gericht. Das Baby war zu Tode gefoltert worden.

Heute Redaktion
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Die erschütternde Anklage der Staatsanwaltschaft ist fertig, am Dienstag wurde auch der Termin für den Prozess im Fall "Baby Maximilian" fixiert: Am 29. November und 30. November muss sich Vater Waldemar O. (30) wegen Mordes, Mutter Monika Z. (26, Anwalt Wolfgang Blaschitz) wegen Vernachlässigung oder Quälens von wehrlosen, unmündigen Personen verantworten.

Massive Verletzungen

Wie berichtet wurde der kleine Maximilian nur 107 Tage alt. Er starb am 12. Februar 2017 an einem Schädel-Hirn-Trauma mit Atem- und Hirnlähmung im Wiener SMZ Ost. Davor, im Zeitraum zwischen 23. Dezember 2016 und 11. Februar 2017, war der Säugling immer und immer wieder geschlagen, geschüttelt und gefoltert worden - mit dem finalen Wutausbruch am 11. Februar. Der Bub erlitt dabei mehrere Rippenbrüche, knöcherne Verletzungen am Ober- und Unterschenkel, Blutungen an den harten und weichen Hirnhäuten sowie im Bereich der Augen. Erst Stunden vor seinem Tod wurde das Baby ins Spital gebracht - für Maximilian kam aber jede Hilfe zu spät.

Lieblose Eltern

Wie lieblos und schauderhaft Maximilian "aufwuchs", untermauert eine SMS der Mutter an den Vater kurz nach der Geburt Ende Oktober 2016: "Wladek du bist krank und ich will dich so schnell wie möglich verlassen. Ich fange an, Angst zu haben um mich und meine Kinder. Du wolltest unbedingt Maxa, hast du verdammt noch mal auch an mich gedacht? Wladek ich scheisse drauf, ich liebe Maxa nicht, er ist aber da und ich will ihn nicht. Ich habe Angst, dass ich ihn nie lieben kann. Im Krankenhaus hatte ich die Hoffnung dass er nicht überlebt, weil er eine Frühgeburt ist. Ich bin ein Wrack, kann mit dir nicht weiterleben, bitte lass mich in Ruhe." In der Folge kam der arme Maximilian heim zu den Eltern nach Oberwagram, die Mutter kümmerte sich nicht viel um ihn, die Misshandlungen sollen ausschließlich vom Vater ausgegangen sein.

Gewaltexzess am 11. Februar

Am 11. Februar fuhr die Mutter zu einem Mädelsabend nach Wien, Waldemar O. war alleine bei den Kindern (Anm.: es gibt noch Kinder aus Vorbeziehungen). Am Abend eskalierte die Situation, der Fleischhauer schrieb immer wieder SMS wie: "Du hast Scheißkinder und ich bin allein. Sie weinen, wann kommst du?" Die Mutter antwortete: "Ich komme zurück und packe, ich komme gleich mit der Polizei, dass sie dich mitnehmen können." Aus Eifersucht, Verzweiflung und Wut über die Abwesenheit der Mutter packte Waldemar O. laut Anklage das Baby immer wieder und schüttelte es durch. Am Abend, als Maximilian sich kaum noch rührte, gab der Vater laut eigenen Angaben dem Säugling noch ein Fläschchen. Erst dann rief der Pole die Rettung, um kurz nach 20 Uhr kam das Baby ins Uniklinikum St. Pölten, wurde ins SMZ Ost gebracht - die Ärzte verloren aber den Kampf nach gut acht Stunden. Maximilians Verwundungen waren einfach zu schwer. Die Mutter kam erst zurück, als Maximilian im Spital im Sterben lag.

Das Pärchen lebte in einer Hassliebe-Beziehung, nur Tage davor soll eine Krankenhausrechnung über 60.000 Euro ins Haus geflattert sein, was Waldemar O. noch zusätzlich aufregte. Die Mutter gibt an, ständig Angst gehabt, das Kind aber niemals angerührt zu haben. Dem Vater droht eine lebenslange Haftstrafe, der Mutter eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren.

J. Lielacher (Lie)