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Mazdas CX-60 fährt im Test Richtung Premium

Mit dem CX-60 bietet Mazda nun ein SUV oberhalb des erfolgreichen CX-5 – Mission gelungen.

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    Große Schnauze, viel dahinter.
    Große Schnauze, viel dahinter.
    Jörg Michner

    Der neue CX-60 reiht sich nahtlos in das Kodo-Design von Mazda ein und sieht auf den ersten Blick einem CX-5 auch zum Verwechseln ähnlich. Erst bei der größeren, deutlich bulligeren Front merkt man, dass hier ein anderes Fahrzeug steht.

    Der CX-60 ist tatsächlich größer, wenn auch nur um 17 Zentimeter länger. Mit seinen 4,75 Meter ist er aber kein Riese unter den SUVs. Trotzdem sitzen auch großgewachsene Personen hinten gut mit ausreichend Beinfreiheit und der Kofferraum fasst 570 Liter. Wer es noch größer braucht (und Platz für sieben), muss auf den bereits angekündigten CX-80 warten.

    Fast alle Motorenvarianten

    Wir fuhren die Plug-in-Hybrid-Variante, es gibt aber noch einen Diesel mit Reihensechszylinder und einen reinen Benziner mit vier Zylindern. Unser PHEV mit 2,5 Liter Hubraum bietet eine Systemleistung von 327 PS (241 kW) und ein Systemdrehmoment von 500 Nm. Dazu Allradantrieb und ein serienmäßiges 8-Gang-Automatikgetriebe.

    Und wie man sich vorstellen kann, hat man damit auch bei rund 2,1 Tonnen Gewicht genug Kraft, und wie bei Mazda üblich auch ein entsprechendes Fahrwerk, mit dem man sicher in den Kurven unterwegs ist. Zu sportlich sollte man es aber nicht angehen, denn standardmäßig fährt man mit Hinterradantrieb; die Vorderräder schalten sich nur bei Bedarf zu.

    All das spiegelt sich im Verbrauch wieder: Etwas mehr als 9 Liter pro 100 Kilometer dürfen es schon sein, was aber angesichts der Größe, des Gewichts und der Power des CX-60 in Ordnung ist. Was positiv anzumerken ist, ist dass der Wagen recht gut rekuperiert und die Batterie nie auf 0 Prozent Ladung abfällt, wie es bei anderen PHEVs leider oft rasch der Fall ist. Rein elektrisch kann man rund 50 Kilometer unterwegs sein, wenn man schön behutsam mit dem Gaspedal umgeht.

    Edles Interieur

    Wir fuhren die Top-Ausstattung Takumi, in der der CX-60 dank weißem Napaleder, Ahornholz-Applikationen und gewebten Stoffen mit einer japanischen Nähtechnik äußerst edel daher kommt. Das ist auch Sinn der Sache, denn Mazda möchte sein Geschäft in Zukunft ins Premium-Segment verlagern. Also BMW, Audi, Mercedes & Co. angreifen.

    Dementsprechend wird auch sehr viel an Ausstattung geboten – egal ob Head-up-Display, Klimasitze, ein Bose-Soundsystem mit 12 Lautsprechern oder eine 360-Grad-Kamera. Es gibt kaum etwas, das es nicht gibt.

    Spannend ist das neue Driver Personalization System, dessen Kamera den Fahrer beim Einsteigen am Gesicht erkennt und somit sofort alle persönlichen Einstellungen wiederherstellt. Sei es die Sitzposition, die Soundeinstellungen oder die Spiegel.

    Kein Verlass auf manche Assistenten

    Was hingegen leider nicht überzeugt, sind der Spurhalteassistent – noch nie eine Königsdisziplin bei Mazda – und überraschenderweise der adaptive Tempomat. Gerade nach dem Umspuren hat er Probleme, das Fahrzeug voraus zu erkennen, was besonders in der Stadt bei einem Stauende an der Ampel gefährlich werden kann. Der Notbremsassistent ist hingegen übereifrig und warnt lauthals in Kurven, wenn am Straßenrand Autos geparkt sind.

    Doch abgesehen davon überzeugt der CX-60 auf voller Linie. Und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis gefällt. Unser  vollausgestattetes Testfahrzeug, das alle Pakete sowie die Sonderlackierung Rhodium White beinhaltet, kostet 65.500 Euro. Natürlich ist das in absoluten Zahlen nicht wenig Geld, doch relativ gesehen nicht dramatisch: Bei der Premium-Konkurrenz muss man für Fahrzeuge dieser Größe und mit dieser Ausstattung weit mehr hinlegen.