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McDonald's-Schild führte Türken in anderes Lokal

Heute Redaktion
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Eine McDonald's-Filiale in Mannheim schließt. Kunden werden auf Deutsch und Türkisch auf Alternativen hingewiesen. Dass die Schilder jeweils in eine andere Richtung zeigen, empört.

Die McDonald's-Filiale am Marktplatz in Mannheim sperrt zu. Der Franchisenehmer ließ daher zwei Schilder anbringen, um auf die nächsten Filialen hinzuweisen. Das in deutscher Sprache verfasste Schild führt zu einer Filiale in einem angeblich "besseren", der türkische Gegenpart in einen "schlechteren" Stadtteil.

Ein gebürtiger Türke stellte ein Foto der beiden Schilder auf Facebook und schrieb folgendes: "Ist das euer ERNST??? Deutsche Kunden werden an den Wasserturm (bessere Gegend) geschickt und türkische Kunden in die Mittelstraße (schlechtere Gegend)!!! Voll die ASSIS!!!!"

Rassismus-Vorwürfe wurden laut und Nazi-Vergleiche gezogen. Doch was sagt eigentlich der Franchisenehmer der betroffenen Lokale dazu?

Franchisenehmer wehrt sich gegen Vorwürfe

Manfred Büch, Franchisenehmer aller drei Filialen, sagte, er sei ob der Vorwürfe "fassungslos und traurig". Er habe nicht im Traum daran gedacht, dass der Unterschied zwischen den Schildern so aufgefasst werden könnte. Aus Platzgründen habe man nicht beide Schilder in zweifacher Ausführung gedruckt. Viele seiner Mitarbeiter hätten Migrationshintergrund.

Vielmehr sei die Entscheidung für ein Schild in türkischer Sprache "aus Respekt" gegenüber türkischen Mitarbeitern und Gästen gefallen. Nach der Kritik ließ Buch das fremdsprachige Schild wieder entfernen.

Das sagt McDonald's dazu

McDonald's Deutschland verwies darauf, dass in Deutschland Mitarbeiter aus 125 Nationen zusammenarbeiten würden. Büch habe mit seiner zweisprachigen Informationsaktion Gutes tun wollen. "Dies ist offenbar missverstanden worden. Wir begrüßen, dass er umgehend gehandelt und die Plakate wieder entfernt hat", schrieb das Unternehmen.

(aj)