Österreich

Rowdys, Polizei – und satte 45 Minuten zu McDonald's

Heute Redaktion
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Clemens Oistric ("Heute") wollte sich die Wiedereröffnung von McDonald's nicht entgehen lassen und stand Montagvormittag in Wien-Döbling 45 Minuten im "Burger-Stau".

Alle hab ich belächelt. Die Hamster-Käufer, die Baumarkt-Freaks, den Häuslpapier-Notstand. Am Montag wurde ich selbst zum "Heisl", wie mich meine Schwester gewohnt liebevoll wissen ließ.

Was war passiert? Nach sechs Wochen in unserer "neuen Normalität" (bitte, was?) sperrte McDonald's wieder auf. Der McDrive zumindest. Wie ein kleines Kind zu Weihnachten habe ich mich darauf gefreut und zu Mittag ins Auto gesetzt. Ziel: Heiligenstädter Straße 66–68, normalerweise fünf Minuten Fahrt. Die Sonne scheint, im Auto läuft Ö3. Ich fahre bei der Spittelau vorbei, an der Privatklinik Döbling. Und plötzlich stehe ich mitten im Stau.

Madonna singt "Holiday" (spielt die auf die Deutschland-Androhung der Regierung an?), George Ezra "Budapest" (werden wir länger nicht sehen), zwei Songs später bin ich kaum einen Zentimeter vorangekommen.

Da stimmt Falco "Ganz Wien" an – und ja, es wirkt, als würde ganz Wien heute Gusto auf Burger haben. Nach Sting wird's ausgerechnet bei "Chasing Cars" bizarr. Leute überholen auf den Straßenbahngleisen, wollen sich bei der Einfahrt zum Mäci rein drängen – wildes Gehupe, die Polizei muss ausrücken und wieder für Ordnung sorgen.

Nach 45 Minuten darf ich mein Big-Mac-Menü per Gegensprechanlage bestellen. 20 Meter weiter zahle ich mit der Bankomatkarte (wird mir mit einem Verlängerungsstab entgegengestreckt). Weitere fünf Meter vorne erhalte ich mein Sackerl.

Fazit beim ersten Burger seit sechs Wochen: I'm lovin' it. Dass die Apfeltasche vergessen wurde, verzeihe ich den extrem freundlichen Mitarbeitern angesichts des gewaltigen Andrangs …