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Med-Uni Linz und Promotionsrecht für Donau-Uni fix

Heute Redaktion
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Die Regierung hat am Dienstag im Ministerrat den Weg für zwei umstrittene Vorhaben im Hochschulbereich freigemacht. Beschlossen wurde eine 15a-Vereinbarung zwischen Bund und Land Oberösterreich zur Gründung einer Medizinischen Fakultät in Linz sowie die Aussendung eines Gesetzesentwurfs für ein Promotionsrecht an der Donau-Universität Krems (DUK).

Bei der 15a-Vereinbarung wird dezidiert auf die Forderungen der Hochschulkonferenz hingewiesen, die eine medizinischen Fakultät in Linz nur dann befürwortet, wenn sie "Teil einer Gesamtstrategie zur Stärkung des tertiären Sektors in Österreich ist".

Die Hochschulkonferenz hatte Mitte Juli dem Projekt unter bestimmten Bedingungen zugestimmt. Dazu zählen neben der Gesamtstrategie zur Stärkung des tertiären Sektors zusätzliche Mittel für die Unis ab 2016 zumindest in Höhe der Inflation, für die FH eine Inflationsabgeltung und die Steigerung der Studienplätze, Maßnahmen zur Attraktivierung des Arztberufs und die Abklärung möglicher Auswirkungen der neuen Med-Fakultät auf die Quotenregelung im Medizinstudium - Forderungen, auf die die Regierung im Ministerratsbeschluss explizit hinweist.

Das entsprechende Gesetz für ein Promotionsrecht der DUK wird am Dienstag in eine sechswöchige Begutachtung geschickt. Zudem müsse die Donau-Uni ihre Doktoratsstudien akkreditieren lassen und nach acht Jahren sei eine Evaluierung vorgesehen. Töchterle sieht im Promotionsrecht ein "wesentliches Qualitätskriterium einer Universität".

Dass hinter den beiden Initiativen stark die beiden Bundesländer Ober- und Niederösterreich gestanden seien, stört den Minister nicht. "Ich finde es gut, wenn Landeshauptleute den tertiären Sektor als wichtig für die Weiterentwicklung ihres Bundeslandes sehen und sich so stark engagieren", sagte Töchterle.

Kritik reißt nicht ab

Ungeachtet des Regierungsbeschlusses über die Medizin-Fakultät an der Universität Linz gibt es anhaltende Kritik an dem Projekt. Für die Universitätenkonferenz (uniko) ist der Beschluss "unbefriedigend". Das Bekenntnis der Regierung zur Stärkung des tertiären Sektors ist den Rektoren zu unbestimmt und "zu wenig", kritisierte uniko-Präsident Heinrich Schmidinger in einer Aussendung.

Auch die Fachhochschul-Konferenz (FHK) fordert die Erfüllung der Bedingungen der Hochschulkonferenz, für die Industriellenvereinigung ist das Projekt "fragwürdig". Die Hochschülerschaft wirft Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) "Verrat am gesamten Hochschulsektor" vor.