Wintersport

Medaillen-Heldin gesteht: "Wollte schon abreisen"

Corinne Suter hat bei der WM in Meribel ein Ski-Märchen geschrieben. Die Schweizerin wurde Dritte, gab dann tiefe Einblicke in ihre Gefühlswelt. 

Heute Redaktion
Die Schweizerin Corinne Suter holte WM-Bronze, am Tag vor dem Rennen wollte sie schon nach Hause fahren.
Die Schweizerin Corinne Suter holte WM-Bronze, am Tag vor dem Rennen wollte sie schon nach Hause fahren.
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Suter ging als Titelverteidigerin in die WM-Abfahrt, zählte trotzdem aber nicht zum engsten Favoritinnenkreis. Das kümmerte die 28-Jährige aber gar nicht. Sie raste zur Bronzemedaille, zwölf Hundertstel hinter ihrer Landsfrau Jasmin Flury, die sensationell Gold holte und acht Hundertstel hinter Österreichs Silbernen Nina Ortlieb. 

"Ich freue mich, endlich wieder Ski fahren zu können. Und zwar so, wie ich es gewohnt war, zu fahren. Die letzten Tage waren alles andere als einfach", gestand Suter gegenüber Schweizer Medien mit Tränen in den Augen. 

"So tief unten wie noch nie"

Denn die Schweizerin kam vor knapp drei Wochen in Cortina schwer zu Sturz, zog sich dabei eine Gehirnerschütterung zu und musste tagelang in verdunkelten Zimmern liegen, um sich zu schonen. "Das war das Härteste in meinem Leben. An einem Tag war es gut, dann wieder nicht. Es gab Momente, da hatte ich auf gar nichts Lust. Ich war so tief unten wie noch nie", erzählte die Schweizerin. 

"Wollte abreisen"

Auch im Super-G und in den Abfahrtstrainings lief es gar nicht rund für die Schweizerin, die sich schwach fühlte, immer wieder hinlegen musste. "Ich hab am Freitagabend sogar darüber nachgedacht, abzureisen", enthüllte die Schweizerin. Sie hatte ihr Ticket als Titelverteidigerin aber sicher, entschied sich deshalb, doch zu bleiben. Mit Erfolg. Denn für Suter ist nach ihrer Leidensgeschichte klar: "Die Bronzemedaille fühlt sich an, als wäre sie aus Gold." 

Dass Suter den Moment nun auch mit ihrer Landsfrau und guten Freundin Flury teilen kann, macht es noch ein Stück besonderer. "Wir haben viel erlebt, viele Tränen vergossen, weil es nicht lief. Jetzt gibt es wieder Tränen. Diesmal aus Freude", so Suter. 

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