Welt

Sintflut-Regen! Medicane braust auf Griechenland zu

Orkanböen und so viel Regen in wenigen Stunden wie in vier ganzen Septembermonaten – ein Medicane rauscht über das Mittelmeer auf Griechenland zu.

Roman Palman
Teilen
Vorhersage der Böen in den kommenden Stunden/Tage
Vorhersage der Böen in den kommenden Stunden/Tage
UBIMET

Ein riesiger Wirbelsturm an der Südspitze von Italien nimmt Kurs auf Griechenland. Der sogenannte Medicane trifft in der kommenden Nacht auf die Westküste Griechenlands. Für die dortige Bevölkerung hat das massive Auswirkungen. Besonders hart erwischt es die Ionischen Inseln Korfu, Zakynthos, Kefalonia und Lefkada. Es ist mit Orkan-Böen von rund 150 km/h zu rechnen.

"Hinzu kommen sintflutartige Regenfälle mit Mengen zwischen 200 und 500 l/m². Das entspricht dort in etwa der vierfachen Menge eines normalen Septembers", warnt UBIMET-Meteorologe Konstantin Brandes.

Satellitenbilder der vergangenen Stunden zeigen, wie sich der Medicane einkringelt
Satellitenbilder der vergangenen Stunden zeigen, wie sich der Medicane einkringelt
UBIMET

Was ist ein Medicane?

Wetter-Experte Brandes erklärt: "Unter bestimmten Bedingungen können sich auch im Mittelmeerraum subtropische oder gar tropische Tiefdrucksysteme entwickeln. Obwohl sie die Stärke eines Hurrikans der Kategorie 1 nur in absoluten Ausnahmefällen erreichen, werden sie Medicanes – ein Kunstwort aus Mediterranean hurricane – genannt.

Sie treten vor allem im Herbst auf und dann bevorzugt im Bereich der Balearen und über dem Ionischen Meer auf. In den meisten Fällen entstehen sie in Folge von Kaltlufteinbrüchen im Mittelmeerraum im Zusammenspiel mit zurückbleibenden Höhentiefs. Der Unterschied zu einem Hurrikan ist eigentlich lediglich in der deutlich geringeren Stärke und räumlichen Ausdehnung begründet.