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Medizin-Nobelpreis geht an Hall, Rosbash & Young

Die Auszeichnung ist nunmehr mit neun Millionen Schwedischen Kronen (rund 944.000 Euro) dotiert.

Heute Redaktion
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Symbolbild
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Bild: iStock

Die drei Mediziner haben Mechanismen zum Tag-Nacht-Rhythmus ergründet und gelernt, unsere innere Uhr zu lesen.

Am Dienstag folgt die Bekanntgabe des bzw. der Preisträger des Physik-und am Mittwoch des Chemienobelpreises. Die Preissumme wurde mit diesem Jahr angehoben.

Ab 2001 waren zehn Millionen Schwedische Kronen an jeden Ausgezeichneten gegangen, 2012 wurde die Summe auf acht Millionen verringert. Am vergangenen Montag hieß es nun, zwar benötige man nach wie vor Anstrengungen, um die Finanzen auf lange Sicht zu stärken, doch werde die Lage jetzt als "stabilisiert" betrachtet.

Die historischen Nobelpreise gingen an:

2016: Der Japaner Yoshinori Ohsumi, der das lebenswichtige Recycling-System für Proteine in Zellen entschlüsselt hat.

2015: Die Chinesin Youyou Tu, die den Malaria-Wirkstoff Artemisinin entdeckt hat. Sie teilte sich den Preis mit dem gebürtigen Iren William C. Campbell und dem Japaner Satoshi Omura, die an der Bekämpfung weiterer Parasiten gearbeitet hatten.

2014: Das norwegische Ehepaar May-Britt und Edvard Moser sowie John O'Keefe (USA/Großbritannien) für die Entdeckung grundlegender Strukturen des Orientierungssinns des Menschen,

2013: Thomas Südhof (gebürtig in Deutschland) sowie James Rothman (USA) und Randy Schekman (USA) für die Entdeckung von wesentlichen Transportmechanismen in Zellen.

2012: Der Brite John Gurdon und der Japaner Shinya Yamanaka für die Rückprogrammierung erwachsener Körperzellen in den Embryonalzellen.

2011: Bruce Beutler (USA) und Jules Hoffmann (Frankreich) für Arbeiten zur Alarmierung des angeborenen Abwehrsystems. Ralph Steinman aus Kanada entdeckte Zellen, die das erworbene Immunsystem aktivieren. Er war kurz vor der Verkündung gestorben und bekam den Preis posthum.

2010: Der Brite Robert Edwards für die Entwicklung der Reagenzglas-Befruchtung.

2009: Elizabeth Blackburn, Carol Greider und Jack Szostak (alle USA) für die Erforschung der Zellalterung.

2008: Harald zur Hausen (Deutschland) für die Entdeckung der Papilloma-Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen, sowie die Franzosen Francoise Barre-Sinoussi und Luc Montagnier für die Entdeckung des Aidserregers HIV.

2007: Mario R. Capecchi, Oliver Smithies (beide USA) und Sir Martin J. Evans (Großbritannien) für eine Technik, um mit genetisch veränderten Mäusen Tiermodelle für Krankheiten des Menschen zu schaffen.

Am Freitag dieser Woche wird verkündet, an wen der Friedensnobelpreis geht. Für den Literaturnobelpreis gibt es kein offizielles Datum.

Der Medizin-Nobelpreis 2016 ging an den 71-jährigen Zellforscher Yoshinori Ohsumi. Der japanische Wissenschafter hatte den Mechanismus der Autophagie ("Selbstverdauung") in Zellen aufgeklärt. Dieser Mechanismus ist ein grundlegender Prozess des Zellstoffwechsels zur Abfallbeseitigung und zum Recycling von Proteinbestandteilen. (red)

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