Österreich

Medizinstudent klagt Uni wegen Diskriminierung

Heute Redaktion
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Ein Student klagt die MedUni Wien, weil der sich durch die "gendergerechte" Auswertung des Aufnahmetests für das Medizinstudium an der Medizinuniversität Wien diskriminiert fühlt.

Ein Student klagt die MedUni Wien, weil er sich durch die "gendergerechte" Auswertung des Aufnahmetests für das Medizinstudium an der Medizinuniversität Wien diskriminiert fühlt.

Der Student hat beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) einen Individualantrag gestellt. Seiner Ansicht nach ist die nach Geschlechtern getrennte Auswertung der Testergebnisse gleichheitswidrig.

Durch die "gendergerechte" Auswertung haben Frauen mehr Studienplätze erhalten als ihnen rein nach der Punktezahl zugestanden wären. Die Regelung wurde eingeführt, weil sich bisher stets mehr Frauen als Männer beworben hatten, der Anteil an zum Studium zugelassenen Frauen aber deutlich darunter lag.

Die Auswertungsmethode war von Beginn an umstritten, nach einer Beschwerde der HochschülerInnenschaft (ÖH) der Medizin-Uni Wien wurden mit finanzieller Unterstützung des Wissenschaftsministeriums 60 zusätzliche Anfänger-Studienplätze geschaffen.

Ein Individualantrag kann dann beim VfGH eingereicht werden, wenn eine Einzelperson meint, von einem Gesetz oder einer Verordnung direkt betroffen zu sein. Allerdings sind die formalen Hürden für einen Individualantrag sehr hoch. Ab dem Zeitpunkt, wo die Beschwerde eingeht, dauert ein Verfahren beim VfGH durchschnittlich neun Monate.