Wirtschaft

Mega-Chaos in Schwechat: Jetzt drohen Streiks bei AUA

Die KV-Verhandlungen in der Flugbranche gestalten sich als sehr schwierig. Weil es noch immer keine Einigung gibt, droht ein Flug-Chaos in Schwechat.

Nicolas Kubrak
In Schwechat droht ein regelrechtes Flug-Chaos.
In Schwechat droht ein regelrechtes Flug-Chaos.
Archiv (Symbolbild)

Seit September finden in verschiedensten Branchen die Kollektivvertragsverhandlungen für das Jahr 2023 statt. Wegen der hohen Inflation und den Teuerungen fordern Gewerkschaften höhere Löhne, was bei Arbeitgebern oft für Unmut sorgt. Dies ist etwa bei Metallern der Fall, die eine 10,6-prozentige Erhöhung fordern. Für Arbeitgeber ein klares No-Go. 

AUA bietet Inflationsabgeltung an

Beim Bordpersonal (etwa 2.500 Mitarbeiter) der Austrian Airlines gab es bisher drei KV-Verhandlungsrunden, die jedoch alle erfolglos waren. Die Gewerkschaft vida sowie der Bord-Betriebsrat fordern eine Abgeltung der Inflation. Die AUA soll eine Inflationsabgeltung basierend auf der Durchschnittsinflation (Jänner 2021-September 2022) von rund 6,99 Prozent angeboten haben. Diese hätte für ein Jahr (2023) gelten sollen.

Gewerkschaft erhält Freigabe für Streik

Für Gewerkschaft und Betriebsrat ist das Angebot nicht ausreichend – daher erhöht man jetzt den Druck auf die Fluglinie. Am nächsten Donnerstag sollen laut "Kurier" ab 9 Uhr Betriebsversammlungen im Office Park 3 des Flughafen Wien-Schwechat stattfinden. Die Gewerkschaft vida hat sich außerdem vom ÖGB eine Streikfreigabe genehmigen lassen.

"Es sollen die Gehälter um die Inflation der vergangenen zwölf Monate angehoben werden und das nachhaltig. Im nächsten Jahr macht das AUA-Sparpaket zwölf Prozent des Gehalts aus. Das heißt, wenn man die Gehälter nicht anhebt, stehen die Mitarbeiter mit einem Realverlust von 20 Prozent da", sagt vida-Gewerkschafter Daniel Liebhart gegenüber der Zeitung. Die Belegschaft treffe es doppelt.

"Außerordentliche Performance" der Mitarbeiter

Liebhart betont, dass nahezu alle Airlines der Lufthansa-Gruppe vergangenen Sommer zu Arbeitskampfmaßnahmen genutzt haben. "Wir haben uns entschieden, den Sommer laufen zu lassen. Die Mitarbeiter der AUA haben für eine außerordentliche Performance gesorgt", lobt er. Die AUA sei jene Fluglinie der Lufthansa-Gruppe, die sich durch größte Pünktlichkeit und beste Performance auszeichne.

"Es ist vollkommen selbstverständlich, dass man die Gehälter um die Inflation anhebt. Dass sich die AUA so ziert und bitten lässt, ist sehr eigenartig“, sagt der Gewerkschafter zum "Kurier". Bei den nächsten Betriebsversammlungen werde man die Belegschaft informieren und über die weitere Vorgangsweise beraten.

"Verspätungen und Ausfälle nicht ausgeschlossen"

Liebhart warnt vor Verspätungen und Flugausfällen, diese seien "nicht ausgeschlossen". Die Versammlungen könnten zwei, drei Stunden oder sogar länger dauern, weil der Informationsbedarf sehr groß sei. "Wir haben uns auch einen Streikbeschluss vom ÖGB genehmigen lassen. Das wird man auch mit den Kollegen besprechen müssen", schließt er ab.

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