Ukraine

Mega-Gipfel für Ukraine – hier finden Waffen-Deals stat

Vertreter aus 40 Ländern haben sich am Dienstag in Deutschland getroffen, um über weitere Waffenlieferungen zu beraten. Ein bisher einmaliges Treffen. 

Nikolaus Pichler
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40 Staaten treiben die Aufrüstung der Ukraine im großen Stil voran. Das steht seit Dienstag nach einem Treffen von Verteidigungsministern aus 40-Ländern am US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland fest. Auch der ukrainische Verteidigungsminister Olexi Reznikov war vor Ort. 

Auch Deutschland rang sich dabei zu weiteren Waffenlieferungen durch.  Das Nachbarland will die Ukraine im Abwehrkrieg gegen Russland mit Flugabwehrpanzern und der Ausbildung von Soldaten unterstützen. Das kündigte die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am Dienstag bei einem hochrangig besetzten Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Ramstein an. Überschattet von einer Weltkriegs-Drohung des russischen Außenministers Sergej Lawrow berieten dort Vertreter von rund 40 Staaten über Hilfen für die Ukraine.

Deutschland will ukrainische Soldaten ausbilden

Lambrecht kündigte dort die Ausbildung ukrainischer Soldaten an. "Wir arbeiten gemeinsam mit unseren amerikanischen Freunden bei der Ausbildung von ukrainischen Truppen an Artilleriesystemen auf deutschem Boden", sagte sie laut dem im Voraus verbreiteten Redemanuskript.

Zudem erlaubt die deutsche Bundesregierung eine Lieferung von Gepard-Panzern aus Beständen der Industrie. Der Rüstungshersteller Krauss-Maffei Wegmann erhält grünes Licht für den Verkauf der technisch aufgearbeiteten Flugabwehrpanzer aus früheren Bundeswehr-Beständen. Krauss-Maffei Wegmann verfügt über eine mittlere zweistellige Zahl aus der aufgelösten Heeresflugabwehr der Bundeswehr. Der Gepard kann auch im Kampf gegen Bodenziele eingesetzt werden.

Russland warnt vor Gefahr von "drittem Weltkrieg"

Russlands Außenminister Lawrow hatte zuvor deutlich gemacht, dass er Waffenlieferungen der NATO an die Ukraine als berechtigte Angriffsziele für sein Land betrachtet. In einem Interview des russischen Fernsehens warnte er, die Gefahr eines Dritten Weltkriegs sei "ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden". Den USA und Großbritannien warf Lawrow vor, die Verhandlungen mit der Ukraine zu bremsen.

Lettland und Litauen wiesen die von Lawrow heraufbeschworene Gefahr einer Eskalation des Ukraine-Krieges zurück. "Wenn Russland den Dritten Weltkrieg androht, dann ist das ein klares Zeichen dafür, dass die Ukraine Erfolg hat", schrieb Außenminister Edgars Rinkevics am Dienstag auf Twitter. Im benachbarten Litauen betonte Staatspräsident Gitanas Nauseda: "Wir dürfen uns von dieser bereits alltäglich gewordenen Rhetorik nicht einschüchtern lassen", sagte er bei einem Besuch in Klaipeda. "Sie nutzen einfach jede angemessene und unangemessene Gelegenheit, um zu versuchen, westliche Länder daran zu hindern, der Ukraine zu helfen."

Das US-Verteidigungsministerium kritisierte die Warnung Lawrows vor einem Atomkrieg als Eskalation. Die USA hätten die Einsatzbereitschaft ihrer nuklearen Abschreckung nicht verändert, sagt Ministeriumssprecher John Kirby im Sender CNN. Die russische Armee und der ganze Staat seien seit Beginn des Krieges schwächer geworden. "Wir wollen, dass Russland in Zukunft nicht mehr in der Lage ist, seine Nachbarn zu bedrohen", sagte er.

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    Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zufolge besteht derzeit eine reale Gefahr eines Dritten Weltkrieges. "Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden", erklärte Lawrow im russischen Fernsehen.
    Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zufolge besteht derzeit eine reale Gefahr eines Dritten Weltkrieges. "Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden", erklärte Lawrow im russischen Fernsehen.
    APA-POOL / APA / picturedesk.com

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