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Mega-Projekt "The Line" wird tatsächlich gebaut

Die Arbeiten am ambitionierten Bauvorhaben "The Line" in Saudiarabien haben begonnen. Das 170 Kilometer lange Projekt wird kontrovers diskutiert.

Drohnen zeigen den Fortschritt des umstrittenen "The Line"-Projekts.
Drohnen zeigen den Fortschritt des umstrittenen "The Line"-Projekts.
AFP / picturedesk.com

Die Regierung von Saudiarabien hat Mitte des Jahres spektakuläre Pläne für eine Stadt veröffentlicht: Dabei handelt es sich um eine 170 Kilometer lange und 500 Meter hohe verspiegelte Mauer, in deren Inneren sich eine komplette Stadt verbirgt. Trotz der beeindruckenden Länge und Höhe soll die Stadt nur 200 Meter breit sein. Außerdem wird ein Transportsystem versprochen, mit dem man innerhalb 20 Minuten von einem Ende zum anderen kommen soll.

Es soll ein "Modell für Naturschutz und verbesserte Lebensumstände für Menschen" sein, so Kronprinz Mohammed bin Salman über das Projekt. Es ist nicht die einzige Vision, wie die Städte der Zukunft aussehen könnten. Das Projekt, das als "The Line" bezeichnet wird und Teil des Entwicklungsprojekts NEOM ist, wirkt auf den Visualisierungen wie ein futuristischer Fiebertraum. Und doch: Die Bauarbeiten haben begonnen, wie Drohnenaufnahmen und Satellitenbilder aus der Gegend im Nordwesten von Saudiarabien zeigen.

Ort wird scharf kritisiert

Im Video sieht man, wie diverse Bagger eine lange, gerade Vertiefung graben. Ob es sich dabei um das Fundament der Stadt handelt oder um ein unterirdisches Transportsystem, ist nicht bekannt. Das Projekt ist nicht unumstritten: Experten halten die Behauptung, dass der Bau nachhaltig ist und später einmal klimaneutral sein soll, für unrealistisch.

Während die Bilder der Gegend bei Google Maps noch keine Bauarbeiten zeigen, sieht man bei SOAR, einem anderen Dienst, bereits Bauarbeiten: Bagger (die roten Punkte) schaufeln Erde und Gestein (violett) aus der Vertiefung (gelb). Die Bauten rechts im Bild sind eine Siedlung für Angestellte.
Während die Bilder der Gegend bei Google Maps noch keine Bauarbeiten zeigen, sieht man bei SOAR, einem anderen Dienst, bereits Bauarbeiten: Bagger (die roten Punkte) schaufeln Erde und Gestein (violett) aus der Vertiefung (gelb). Die Bauten rechts im Bild sind eine Siedlung für Angestellte.
SOAR

Auch der gewählte Ort wird scharf kritisiert: So lebten in dieser Gegend bereits Menschen, ortsansässige Beduinenstämme müssen nun der Baustelle weichen. Die Menschenrechtsorganisation ALQST vermeldete, dass drei Anwohner, die von der Baustelle abgeführt wurden, zum Tode verurteilt wurden. Über die Bedingungen für die Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter ist bisher wenig bekannt.

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