Österreich

Mega-Prozess um Giftbrühe

Heute Redaktion
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- Landwirt ließ jahrelang bedenkenlos gefährliches Bentazon im Trinkwasserstrom versickern - Ein Schuldspruch im Zivilrechtsverfahren könnte den Rapsbauern um die gesamte Liegenschaft bringen

Die Vorgeschichte des Umweltskandals reicht Jahre zurück: Das von Rapsbauern im Dreieck Enns-Hargelsberg-Kronstorf eingesetzte, giftige Pflanzenschutzmittel Bentazon gelangte in den Grundwasserstrom, belastete ab Frühjahr 2009 das Trinkwasser in der ältesten Stadt Österreichs.

Das Ennser Wasserwerk musste die Belieferung der mehr als 2500 Haushalte einstellen. Seitdem liefert die Linz AG - gegen Kostenersatz - Wasser via Pipeline.

Nach mehrmonatigen Erhebungen konnte ein Ennser Landwirt als Verursacher der Umweltverseuchung ermittelt werden. Das Landesgericht Steyr verurteilte ihn zu drei Monaten bedingter Haft - doch jetzt wird es für den Umweltsünder richtig teuer: Der Gemeinderat der Stadt Enns beschloss, eine Schadenersatzklage einzureichen.

Stadtamtsdirektor Gerhard Gstöttenbauer: Es geht um mehr als eine Million Euro!