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Megapixel: Chagall-Sohn löst letztes Rätsel um Bild

Heute Redaktion
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Bild: Marianne Lampl

Als Kooperation mit 17 Museen fing "Google Arts & Culture" an, inzwischen sind Millionen Kunstschätze aus über 1.000 Kulturinstituten und über 70 Ländern abrufbar. Perfektes Spielzeug für Kunstliebhaber: Per Google "Street View" kann man virtuell durch Museen spazieren. In Meisterwerke, die als Megapixel-Bilder digitalisiert sind, kann man durch extreme Zoom-Fähigkeiten genauestens unter die Lupe nehmen und sehen, wo van Gogh pfuscht. Selbst Marc Chagalls Sohn suchte - und fand - sich so mit fast 70 endlich selbst auf dem Deckengemälde der Pariser Oper, das sein Papa gemalt hatte

Als Kooperation mit 17 Museen fing "Google Arts & Culture" an, inzwischen sind Millionen Kunstschätze aus über 1.000 Kulturinstituten und über 70 Ländern abrufbar. Perfektes Spielzeug für Kunstliebhaber: Per Google "Street View" kann man virtuell durch Museen spazieren. Meisterwerke, die als Megapixel-Bilder digitalisiert sind, kann man durch extreme Zoom-Fähigkeiten genauestens unter die Lupe nehmen. So löst man auch noch das letzte Rätsel der Gemälde, kann sehen, wo van Gogh pfuscht und selbst Marc Chagalls Sohn suchte - und fand - sich so mit fast 70 endlich selbst auf dem Deckengemälde der Pariser Oper, das sein Papa gemalt hatte. 

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Weitere Geheimnisse in weltberühmten Gemälden auf den nächsten Seiten: Nackte und Tierquälerei bei Bruegel und Van-Gogh-Pfusch, außerdem: Warum der Louvre ein Extra-Würstel ist und wie ein Mega-Pixelbild entsteht (mit Video)

Versteckt im 16. Jahrhundert: Sündige Mönche baden nackt mit Frauen

Wussten Sie, dass in der "Kornernte" von Pieter Bruegel dem Älteren (1525-1569) Tierquälerei und Nackte abgebildet sind? Im Hintergrund schlagen Bauern eine Gans zum Spaß tot. Daneben baden nackte Mönche mit zwei ebenfalls nackten Damen im Teich. Die Kirche im 16. Jahrhundert dermaßen anzuprangern, hätte Bruegel in Schwierigkeiten bringen können. Die nackten Kirchenmänner erkennt man aber erst heute, . 

Auf der nächsten Seite: Van Gogh "pfuschte" bei einem seiner berühmtesten Bilder. 



Van Gogh: Pfusch bei der berühmten "Sternennacht"

Als Vincent van Gogh 1889 seine berühmte "Sternennacht" malte, war er in einer Nervenheilanstalt. Das Bild wollte er so schnell wie möglich fertig stellen. Weil er so im Stress war, machte er sich nicht die Mühe, die ganze Leinwand auszumalen. Im Close-up erkennt man, wie oft die Leinwand durchschimmert. Für damalige Verhältnisse war diese schlampige Malweise ein Skandal. 

Auch für Restauratoren sind die Google-Megapixelbilder hoch interessant. Expteren können in den gezoomten Bildern nach fehlerhaften Stellen suchen ( hätte ein Make-Over nötig), Kunsthistoriker können mit wenigen Mausklicks Bilder vergleichen, die auf verschiedenen Kontinenten ausgestellt sind. Zu jedem Bild gibt es zusätzliche Infos.

Bilder, die auf Google der Renner sind, werden auch öfter "in echt" besucht

Google "Arts & Culture" kann niemals einen echten Museumsbesuch ersetzen, aber wenn Sie schon einmal versucht haben, über die Köpfe von gefühlten 1.000 Touristen einen Blick auf ein berühmtes Meisterwerk zu erhaschen, werden Sie froh sein, ungestört die Großaufnahme am PC oder Smartphone bewundern zu können. Auch die Museen selbst profitieren von Googles Arbeit. Museen, die gut geklickt werden, dürfen sich in der Regel auch über ansteigende Besucherzahlen freuen. 



Bitte Umblättern: Mona Lisa fehlt: Deshalb will der Louvre nicht mit Google zusammenarbeiten

Extrawurst Frankreich: Deshalb legt sich der Louvre quer

Google versucht, immer mehr und mehr Kunstwerke zu bieten. Doch gerade das berühmteste Gemälde der Welt fehlt: Mona Lisa und der Louvre dürften nicht besonders scharf auf den Suchmaschinen-Konzern aus den USA sein. Eine hochauflösende Mona Lisa , auf Google "Arts & Culture" hingegen sucht man sie vergebens. Die Franzosen stellen ihren berühmtesten Staatsschatz lieber auf einer französischen Seite zur Verfügung. Auch ein Street-View-Rundgang durch den Louvre ist nicht möglich. Und obwohl Google hofft, dass sich das bald ändert, sollte man nicht zu bald damit rechnen. In Wien hingegen kann man elf Museen besuchen, darunter die Staatsoper, das Schloss Schönbrunn, die Nationalbibliothek, Belvedere oder das Kunsthistorische Museum. 

So wird aus einem Gemälde ein Megapixel-Bild - auf der nächsten Seite

So wird aus einem Gemälde ein Megapixel-Bild: 

Nachts oder an den Ruhetagen der Museen kommen die Google-Mitarbeiter ins Gebäude. Mit Trolley, Kamera-Rucksack, Stativ oder Wagerl fahren Sie durchs Gebäude, um die Aufzeichnungen für einen Street View-Museumsrundgang zu machen. In jedem Museum werden so, je nach zur Verfügung stehender Zeit, bis zu 50 Kunstwerke digitalisiert, die dann zu Megapixel-Bildern werden. Eine Spezialkamera (siehe Fotos und Video) macht dazu viele Bilder eines Gemäldes. Je nach Größe können das Tausende sein. Diese Milliarden von Pixel werden dann zu einem Megapixel-Bild zusammengefügt.