Österreich

Mehr als 100 Medikamente sind in Wien aus

Heute Redaktion
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Weil zahlreiche Heilmittel monatelang nicht lieferbar sind, fordern Pharmaexperten eine strengere Regulierung des Marktes. Auch der Brexit spielt beim Engpass eine Rolle.

In den Wiener Apotheken herrscht in manchen Arzneifächern schon seit Monaten Leere. Mit "Ist leider aus, gibt's derzeit nicht" müssen immer mehr Kunden vertröstet werden. Paradebeispiel ist das venenstärkende Mittel Venoruton 500 mg, das zeitweise nicht zu bekommen ist. Auf Anfrage können den Patienten nicht einmal erwartbare Liefertermine genannt werden.

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Christoph Baumgärtel von der Agentur für Gesundheitswesen in Wien erklärt die Gründe:

■ Seit einigen Jahren würden immer mehr Pharmahersteller fusionieren und die Produktion nach Asien auslagern. Deshalb, so Baumgärtel, gäbe es immer weniger alternative Hersteller, die bei Lieferengpässen einspringen könnten.

■ Die Produzenten liefern ihre Medikamente lieber in Hochpreisländer wie etwa Deutschland oder England, weil dort mehr Gewinn zu machen ist.

■ Auch der Brexit könnte mitspielen. Etwa, weil britische Pharmahändler große Chargen an Medikamenten aus der EU einkaufen, um nach dem Austritt höheren Preisen entgehen zu können.

Christoph Baumgärtel fordert, dass in Zukunft bei drohenden Medikamenten-Engpässen Alarm geschlagen werden muss.