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Mehr Asylanträge in Deutschland als in EU

2017 wurden in Deutschland mehr Asylanträge bearbeitet, als in den anderen 27 EU-Staaten zusammen. Und der Strom reißt nicht ab.

Heute Redaktion
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Flüchtlinge sind am Mittwoch, 17. September 2015, zu Fuß in kleineren Gruppen von Salzburg in Richtung Grenzübergang Freilassing unterwegs und werden von der Polizei direkt nach dem Übergang Saalbrücke angehalten und zur Registrierung gebracht.
Flüchtlinge sind am Mittwoch, 17. September 2015, zu Fuß in kleineren Gruppen von Salzburg in Richtung Grenzübergang Freilassing unterwegs und werden von der Polizei direkt nach dem Übergang Saalbrücke angehalten und zur Registrierung gebracht.
Bild: picturedesk.com

In ihrem bericht beruft sich die "Welt" auf das EU-Statistikamt Eurostat und schreibt von 357.625 behandelten Asylanträgen alleine im ersten Halbjahr 2017. Zum Vergleich: In der gesamten übrigen EU seien 199.405 Anträge behandelt worden. In beiden Fällen sei nur die Zahl der Erstanträge erfasst worden.

Noch höhere Zahlen nennt das deutsche Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, nach dem 388.201 Asylanträge behandelt worden seien. Im Durchschnitt würden damit rund 15.000 Flüchtlinge pro Monat seit April 2016 nach Deutschland kommen. Viele davon reisten unerlaubt aus anderen Staaten nach Deutschland weiter.

Mit einer zusätzlichen Prämie will die deutsche Regierung abgelehnte Asylbewerber zur freiwilligen Ausreise bewegen. Bei Familien geht es dabei um Prämien bis zu 3.000 Euro, bei einzelnen Betroffenen bis zu 1.000 Euro. Die Aktion "Dein Land. Deine Zukunft. Jetzt!" soll auf drei Monate begrenzt bleiben. Innenminister Thomas de Maizière appellierte an die Betroffenen: "Es gibt Perspektiven in Ihrem Heimatland. Wir unterstützen Sie mit konkreten Hilfen bei Ihrer Reintegration." (red)