Österreich

Mehr Aufwand: Ärger über die neue Chefarztpflicht

Heute Redaktion
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MRT-Untersuchungen sind chefarztpflichtig.
MRT-Untersuchungen sind chefarztpflichtig.
Bild: Fotolia

Seit Anfang Juni benötigen Patienten eine chefärztliche Genehmigung für CT- und MRT-Untersuchungen. Die Ärztekammer kritisiert den erhöhten Aufwand!

Wiener Patienten müssen nun wieder extra Anträge auf Computertomographie- (CT) und Magnetresonanzuntersuchungen (MRT) zur Untersuchung von Organen einbringen. Die Ärztekammer ist nicht begeistert, es handle sich um eine bürokratische Hürde mehr. Sie spricht vor allem von Unmut in den eigenen Reihen. Bewilligt wurden bisher alle Anträge.

Die Ärztevertreter stellen die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Laut orf.at begründet die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) die Wiedereinführung der Chefarztpflicht damit, dass so intern alles genau dokumentiert werden könne. Hintergrund: Die Kosten sollen unter Kontrolle gehalten werden.

Laut WGKK gibt es auch keine Beschwerden oder Wartezeiten. Die Anträge werden vor allem online, per Post oder Fax eingereicht. Die Bearbeitung dauert laut WGKK nur einen Werktag.

Kritik von Patientenanwältin

Die Wiener Patientenanwältin Sigrid Pilz hatte die Wiedereinführung der Chefarztpflicht scharf kritisiert. Wichtiger wäre, dass der Patient bei der Diagnose sicher weiß, dass die Kasse die Untersuchung bezahlt, sagte Pilz schon im April. Für sinnvoller hätte die Patientenanwältin sie die Erstellung eines Kriterienkatalogs gehalten, der klar vorgibt, wann MRT- bzw. CT-Untersuchungen medizinisch notwendig sind. (pet)