Österreich

Füchse lieber in der Stadt als am Bauernhof?

Dank Hinweisen aus der Bevölkerung konnten Wissenschaftler erstmals analysieren, welche Grätzeln Füchse in Wien bevorzugen bzw meiden.

Heute Redaktion
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Fünf Jahre sammelten Forscher Fuchsbeobachtungen aus der Bevölkerung, um mehr darüber zu erfahren wo sie im urbanen Bereich leben.
Fünf Jahre sammelten Forscher Fuchsbeobachtungen aus der Bevölkerung, um mehr darüber zu erfahren wo sie im urbanen Bereich leben.
Bild: Leserreporter Aneta

Fünf Jahre sammelten Forschende der Vetmeduni Wien und der Universität für Bodenkultur (BOKU) Fuchsbeobachtungen aus der Bevölkerung – insgesamt waren es 1100. Die Analyse gibt Einblicke in das Leben von Füchsen. Verrät aber auch interessante Details über die Menschen, die ihre Beobachtungen meldeten.

"Begegnungen mit Füchsen wurden aus allen Wiener Bezirken und zu jeder Tageszeit gemeldet", heißt es in der Aussendung des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie.

Füchse lieber in der Stadt als am Land?

Die Ergebnisse des "Citizen Science" Projekts überraschen auf den ersten Blick. So trifft man Füchse eher in Gärten, Parks, auf Plätzen oder Gebieten mit geringer Bebauungsdichte. Seltener sieht man die Tiere in Wäldern, Industriegebieten oder jenen, die landwirtschaftlich genutzt werden.

„Das erscheint auf den ersten Blick widersprüchlich, da Füchse ja auch im Wald oder auf Feldern leben", erläutert Florian Heigl vom Institut für Zoologie der BOKU Wien. „Es ist allerdings so, dass man einen Fuchs in einem Wald mit starkem Unterwuchs oder in einem Weizenfeld nicht so gut beobachten kann, wie einen Fuchs, der durch die Stadt spaziert."

Projekt "StadtWildTiere"
Web: www.wien.stadtwildtiere.at
Artikel: biomedicalcentral.com

"Citizen Science": Bevölkerung hilft Wissenschaft

Bisher war nur wenig über die Verteilung von Füchsen in Städten bekannt. Viele der bevorzugten Lebensräume der Tiere sind in Privatbesitz und damit für Wissenschaftler nicht zugänglich, erklärt Theresa Walter vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni Vienna. Diese Lücke konnte dank zahlreicher Bobachtungen von Privatpersonen geschlossen werden.

Viele Menschen mit hoher Ausbildung im Grätzel = mehr Beobachtungen

Die Forscher analysierten nicht nur die Tiere selbst. Auch die menschliche Seite nahmen sie unter die Lupe. Sie fanden unter anderem heraus, dass der Ausbildungsgrad mit der Zahl der gemeldeten Fuchsbeobachtungen zusammenhängt.

"Umso mehr Menschen mit höherer Ausbildung in einem Bezirk lebten, desto mehr Fuchsbeobachtungen wurden gemeldet", heißt es in der Aussendung.

(mp)