Mehr für Politiker, Lohn-Kürzung für Parlaments-Mitarbeiter

Die Rückübersiedlung des Parlaments ins Haus am Ring ist nicht für alle ein Grund zur Freude: Jene Mitarbeiter, die im Besucherzentrum und im Shop arbeiten, sind mit Gehaltskürzungen konfrontiert. Grund: Der Vertrag der bisher engagierten Leiharbeitsfirma ist ausgelaufen, die Neuausschreibung sah ungünstigere Konditionen für die Mitarbeiter vor.
Bis zu 6 Euro weniger
Konkret wird der Stundenlohn von 19 auf 15 bzw. 13 Euro gekürzt – trotz Inflation auf Rekordhöhe und während sich Spitzenpolitiker ab 1.1. auf ein sattes Gehalts-Plus von über 1.000 Euro freuen dürfen. Betroffen sind 16 Personen. Vier davon haben die angebotenen Änderungskündigungen akzeptiert, bekommen also nur mehr 13 Euro (–32 Prozent). Vier weitere werden zu "Explainern", die etwa Besuchern Fakten zum Parlament erklären. Stundenlohn: 15 Euro (–21 Prozent).
SPÖ ist fassungslos
Das Parlament begründet den Schritt damit, dass für die Mitarbeiter eine niedrigere Qualifikation als an den "Info-Desks" im Ausweichquartier erforderlich sei. "Fassungslos" über die Kürzungspläne zeigt sich SPÖ-Abgeordnete Katharina Kucharowits: "Während Geld für einen goldenen Flügel für Nationalratspräsident Sobotka offenbar keine Rolle spielt, kürzt man den Beschäftigten des Parlaments zu Weihnachten das Gehalt um mehr als 30 Prozent." Sie kündigt eine Anfrage an Sobotka an.
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