Österreich

Mehr Patienten und mehr Geld für die Ordensspitäler

Heute Redaktion
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Bild: Sabine Hertel

Die Ordensspitäler werden künftig mehr Rettungsfahrten aufnehmen, das Spital in Speising auch Unfall-Patienten behandeln: Das ist Teil des Paketes, das zum Ärztearbeitszeitgesetz ausverhandelt wurde.

Diese Vereinbarung soll, anders als jene mit der Ärztekammer (die den Vertrag zuerst unterzeichnete, dann ablehnte), tatsächlich halten: Die Ordensspitäler setzen das Ärztearbeitszeitgesetz um (maximal 48 Stunden pro Woche), stellen 40 Ärzte extra an und erhalten mehr Geld.
Letzteres zahlt die Stadt, wenn die Ordensspitäler im Gegenzug mehr Rettungsfahrten aufnehmen und die Unfallabteilungen der Gemeindespitäler entlasten. Das Orthopädische Spital Speising etwa wird ab 2017 auch Unfallpatienten aufnehmen.

Erfreut zeigte sich Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely auch über eine zweite, gestern verkündete Einigung: Da während der Umstellungsphase bis 1. Juli viele KAV-Ärzte freiwillig mehr als die erlaubten 48 Stunden arbeiten, gibt’s dafür jetzt Extra- Geld – 33 pro Stunde. Bei neun Überstunden pro Woche ergibt das 6.800 Entschädigung für das Halbjahr.

Die Umstellung auf das neue Ärztearbeitszeitgesetz zieht Wehsely durch: "Das ist alternativenlos." Trotz Protesten? "Widerstand gibt es vor allem von der Ärztekammer, wo gerade ein interner Machtkampf im Gang ist. Ich will die Ärzte überzeugen."

 
Die geplante neue Privatklinik in der Lazarettgasse auf dem Gelände des AKH ist längst noch nicht beschlossene Sache. Wie Rathaus-Insider gegenüber "Heute" andeuteten, könnte das Projekt am Grundstücksdeal platzen.

Denn das AKH-Areal, wo zwei Versicherungen eine Privatklinik mit Hotelzimmern errichten wollen, gehört der Stadt.

Der Betreiber müsste dafür der Stadt das derzeitige Confraternität-Areal in der Skodagasse (Josefstadt) überlassen.

Die beiden Grundstücke sind allerdings unterschiedlich viel wert – die Stadt wird sich die Differenz auszahlen lassen. Genau daran, heißt es, könnte der Deal scheitern – was allerdings im Büro des zuständigen Wohnbaustadtrates nicht bestätigt wird.

AKH-Ärzte und MedUni laufen Sturm gegen das Projekt: Sie möchten hier lieber Forschungseinrichtungen errichten.