Tirol

Mehr Quartiere, doch FPÖ warnt vor "Asylanten-Tsunami"

In Tirol will man nun weitere Quartiere für Geflüchtete zur Verfügung stellen. Die FPÖ warnt indessen vor einem "Asylanten-Tsnunami". 

Nikolaus Pichler
Die Situation um die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten am Montag, 17. Oktober 2022, im Erstaufnahmezentrum Thalham in St. Georgen im Attergau. 
Die Situation um die Unterbringung von Flüchtlingen in Zelten am Montag, 17. Oktober 2022, im Erstaufnahmezentrum Thalham in St. Georgen im Attergau. 
BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Das Land Tirol stellt weitere Unterkünfte für Flüchtlinge in Aussicht. Am Vormittag tagte der Einsatzstab der Taskforce Migration. Das Land und die Tiroler Sozialen Dienste (TSD) befänden sich nun in Abstimmung mit Partnern, hieß es in einer Aussendung. Man erwäge auch die Anmietung von Containern sowie den Aufbau von Holzbauten.

"Wie andere Bundesländer wird auch Tirol seinen Beitrag dazu leisten, Menschen auf der Flucht adäquat in Quartieren unterzubringen", versicherte Stabsleiter Elmar Rizzoli, der die Abstimmungen in der Taskforce – der neben Expertinnen und Experten des Landes, Vertreterinnen und Vertretern der TSD und Organisationen wie Polizei, Bundesheer und Rettung angehören - koordiniert. Das Land sei bereits vergangene Woche proaktiv an den Bund herangetreten, um Alternativen zu Zeltaufbauten aufzuzeigen, wurde betont.

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    Der erste Blick auf die Asyl-Notquartiere.
    Der erste Blick auf die Asyl-Notquartiere.
    zVg

    Land Tirol holt Angebote ein

    So hole man derzeit bereits Angebote zur Anmietung von Wohncontainern als Unterbringungsmöglichkeit ein. Darüber hinaus sei Tirol seit der letzten Flüchtlingsbewegung vor einigen Jahren im Besitz eines aufbaubaren Holzhauses. Das könnte wieder aufgestellt und den Menschen auf der Flucht zur Verfügung gestellt werden. Man befände sich in enger Abstimmung mit dem Bund, unterstrich Rizzoli. Die Taskforce werde im Laufe dieser Woche ein weiteres Mal tagen. Sobald es konkrete Unterbringungsplätze gibt, würden diese dem Bund kommuniziert.

    Soziallandesrätin Gabriele Fischer (Grüne), die auch die Flüchtlingsagenden innehat, stellte gegenüber dem ORF Tirol in Aussicht, bis Ende November Unterkünfte für an die 500 geflüchtete Menschen zur Verfügung zu stellen. Sie habe bereits im Sommer Vorkehrungen dafür getroffen. Es werde dann wohl 500 weitere Plätze brauchen, fügte sie mit Blick auf das Frühjahr hinzu.

    Tirol säumig bei Quote

    Fischer bat - wie schon im Ukraine-Konflikt - Bauträger, Firmen, die Kirche und auch Private, Quartiere für Menschen in Not zur Verfügung zu stellen. Zugleich appellierte sie erneut an den Bund, die gestiegenen Realkosten für geflüchtete Personen dem Land Tirol abzugelten.

    Andreas Achrainer, Chef der Bundesbetreuungsagentur (BBU), die für geflüchtete Menschen in der Bundesbetreuung zuständig ist, hatte am Samstag darauf hingewiesen, dass Tirol seine Flüchtlingsquote nur zu 64 Prozent erfülle. Falls notwendig, müsse Tirol 2.800 Menschen aufnehmen.

    5.500 Personen untergebracht

    Insgesamt sind in Tirol derzeit rund 5.500 Personen untergebracht. Davon befänden sich laut Recherchen der APA derzeit rund 4.900 Personen in der Grundversorgung. Gerade in den vergangenen Wochen und Monaten seien laufend neue Plätze geschaffen worden, um Menschen aufzunehmen - vor allem im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt. Die aktuelle Auslastung in den Unterkünften wurde als "dynamisch, jedoch grundsätzlich sehr hoch" bezeichnet, weshalb die aktuelle Lage "evaluiert" und "weitere mögliche Kapazitäten" geprüft würden.

    Alarmiert angesichts der "Asylzahlen" die "höher als im Asylanten-Horror-Jahr 2015" wären, zeigte sich der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger. Er appellierte an die künftige Landesregierung, ein eigenes Ressort "für Soziales, Asylwesen und Remigration" zu schaffen. "Es braucht einen starken Ausreiselandesrat und keinen Scheinasylanten-Willkommensklatscher", polterte Abwerzger. Um den "Asylanten-Tsunami" einzubremsen forderte Abwerzger außerdem "sofort" "sämtliche Not-Maßnahmen, Grenzschließungen, die Aussetzung des Schengener Abkommens und Kooperationen mit Nachbarstaaten wie Ungarn, Slowenien und Italien".

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