Österreich

Mehr Sicherheit durch drei neue Schulstraßen

Drei neue Schulstraßen (Gilgegasse, Fuchsröhrenstraße, Deckergasse) wurden eröffnet. In Simmering wird das temporäre Fahrverbot getestet.

Heute Redaktion
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Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (G) eröffnete offiziell vor der Rosa Jochmann Schule eine der drei neuen Schulstraßen.
Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (G) eröffnete offiziell vor der Rosa Jochmann Schule eine der drei neuen Schulstraßen.
Bild: zVg

Mehr Sicherheit für die Kinder, weniger Eltern-Taxis, Zufriedenheit bei Schule, Eltern und vor allem Kindern: das brachte die Schulstraße in der Vereinsgasse im 2. Bezirk. Das 30-minütige Fahrverbot vor Volksschulen ist eine erfolgreiche Maßnahme gegen das morgendliche Verkehrschaos. Drei weitere Schulstraßen – in der Gilgegasse im neunten, der Fuchsröhrenstraße im elften und der Deckergasse im zwölften Bezirk sorgen für positive Reaktionen bei Kindern, Eltern und den Schulen.

Birgit Hebein, Vizebürgermeisterin der Stadt Wien betont:"Da in den Schulstraßen keine Autos fahren, sind die Kinder sicherer. Sicherheit erlangen Kinder auch, wenn sie möglichst oft zu Fuß unterwegs sind – anfangs in Begleitung, später alleine. So können sie lernen, sich im Straßenraum richtig und sicher zu verhalten."

Test für Schulstraße am Nachmittag

Vor der Ganztagsvolksschule in der Fuchsröhrenstraße in Simmering wird ein temporäres Fahrverbot am Nachmittag getestet. Zusätzlich zur Schulstraße eine halbe Stunde in der Früh wird auch eine halbe Stunde vor Schulschluss, zwischen 15:30 und 16:00 Uhr, ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge gelten.

"Wir haben keinen richtigen Schulvorplatz, es ist sehr gefährlich, denn viele Eltern wollen die Kinder bis direkt vor das Schultor bringen und dann herrscht Verkehrschaos", erklärt Alexandra Dostal, Direktorin der Rosa-Jochmann-Schule. Deshalb hat sie sich gemeinsam mit der Elternvertretung für die Verkehrsberuhigungsmaßnahme stark gemacht.

Bezirksvorsteher Paul Stadler freut sich über die Schulstraße in der Fuchsröhrenstraße. "Ich bin immer offen für Neues – insbesondere, wenn es zum Wohle der Kinder im Bezirk ist. Jetzt werden wir evaluieren, ob es den erwünschten Effekt bringt".

„Die Schulstraße ist eine Antwort auf das Verkehrschaos vor Schulen. Sie ist aber auch eine Antwort auf die zunehmende Bewegungsarmut der Kinder. Schon heute wird jedes 5. Kind mit dem Auto zur Schule gebracht. Das soll sich ändern: denn ein zu Fuß oder mit dem Rad erledigter Schulweg trägt stark zur Gesundheit der Kinder bei", erklärt FußgängerInnen-Beauftragte und Initiatorin der Schulstraßen Petra Jens.

Weitere Schulstraßen möglich

Im zweiten Bezirk war die Vereinsstraße als erste Schulstraße eine Maßnahme gegen den morgendlichen Autoverkehr vor Schulen der Stadt Wien. Mehr Schulwegsicherheit und der Schutz der Kinder war das Ziel.

An Schultagen gilt 30 Minuten vor Schulbeginn ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge. Zusätzlich zu den Fahrverbot-Schildern, die auf die "Schulstraße" aufmerksam machen, wird der Straßenabschnitt während des Fahrverbots abgesperrt. Ziel ist es, das Verkehrsaufkommen vor Schulen und den Eltern-Taxis zu reduzieren. Positiver Nebeneffekt: Kinder kommen vermehrt mit dem Fahrrad, dem Roller oder zu Fuß zur Schule, was gut für ihre Konzentration und für die Gesundheit ist.

Auch das Interesse ist enorm gestiegen. Die eingegangen Anfragen zur Einrichtung von Schulstraßen bei der Stadt Wien werden derzeit geprüft. Interessierte Schul-, Eltern- oder Bezirksvertreter können sich an die Mobilitätsagentur Wien wenden.