Wien

Mehr Übergriffe, seit Masken-Pflicht in Öffis gilt

Seitdem in den Öffis der Mund-Nasen-Schutz Pflicht ist, nehmen die Übergriffe auf ÖBB-Mitarbeiter zu, Leser berichten von "aggressiver Stimmung".

Claus Kramsl
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Wegen einer fehlenden Maske flogen in der U1 die Fäuste.
Wegen einer fehlenden Maske flogen in der U1 die Fäuste.
Leserreporter

In der U1 flogen wegen eines Streits um den Mund-Nasen-Schutz Montagabend die Fäuste (Bild, „Heute“ berichtete). Generell berichten immer mehr Leser von "aggressiver Stimmung" in den Öffis: "Meine Schwester und ich wurden angespuckt, als wir eine 'Dame' auf die fehlende Maske hinwiesen", erzählt ein Öffi-Nutzer. Eine andere Leserin berichtet, sie sei von einem maskenlosen Fahrgast "beschimpft und bedroht" worden. Mehrere Leser geben an, ein Problem mit Masken-Muffeln zu haben, aus Angst aber lieber zu schweigen.

ÖBB strafen täglich 10 Fahrgäste

Auf "Heute"-Nachfrage bestätigen die ÖBB, dass seit Einführung der Maskenpflicht und der Strafen am 14. Juli die Zahl der Angriffe auf Mitarbeiter steigt. Besonders in der S-Bahn in und um Wien sei dieses Phänomen zu beobachten. Täglich werden rund zehn Masken-Strafen verteilt.

27.000 Masken-Muffel verwarnt

Bei den Wiener Linien wurden bis zum 2. August 27.000 Masken-Muffel verwarnt, 123 gestraft. Gestiegenes Aggressionspotential ortet man offiziell aber nicht. Durch Essverbot und Co. seien die Fahrgäste an die Einhaltung der Hausregeln gewohnt.

Masken-Muffel gesichtet? Besser Hilfe holen!

Die Masken-Moral in den Öffis sinkt. Immer öfter sind Passagiere ohne oder mit falsch aufgesetzem Mund-Nasen-Schutz zu beobachten. Wer diese dann auf ihr fehlverhalten hinweist, muss mit Beschimpfungen oder Schlimmerem rechnen. Die Wiener Linien raten daher, sich an einen der 330 Öffi-Mitarbeiter zu wenden, die im Netz unterwegs sind. Wenn keiner vor Ort ist, solle man die Notrufeinrichtungen benutzen, um mit Fahrer oder Leitstelle Kontakt aufzunehmen