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Mehr Verkehrsunfälle direkt nach Zeitumstellung

Heute Redaktion
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Analyse der Wiener Städtischen zeigt, dass es in der Woche nach der Zeitumstellung auf den Straßen besonders gefährlich ist. Regional gibt es bis zu 21 Prozent mehr Verkehrsunfälle!

Am Sonntag, dem 31. März, wird wieder an der Uhr gedreht. Um 2 Uhr früh drehen wir alle den Zeiger um eine Stunde auf die Sommerzeit vorwärts. Seit dem Jahr 1980 geht das so – und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.

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Die in Ungnade gefalle Zeitumstellung ist nicht nur körperliche für manche Menschen eine Belastung, sondern birgt auch ein hohes Unfallrisiko im Straßenverkehr. In der Woche nach der Zeitumstellung steigt dieses Risiko im Durchschnitt um mehr als 11 Prozent an. Das zeigt eine am Freitag veröffentlichte Analyse der Versicherung Wiener Städtische.

Deshalb gibt es die Zeitumstellung: Seit 1980 dreht Österreich im Frühjahr und Herbst an der Uhr. Ursprünglich ging es um bessere Energienutzung: Abends ist es dadurch eine Stunde länger hell. Geklappt hat das aber Experteneinschätzungen zufolge nicht. Im Sommer machen die Menschen zwar abends seltener das Licht an. Dafür wird im Frühjahr und Herbst in den Morgenstunden mehr geheizt, denn die Sonne geht während der Sommerzeit später auf. Damals wie heute hat die Zeitumstellung viele Kritiker.

"Wie aus unserer Statistik hervorgeht, passierten in den vergangenen zehn Jahren 2.120 Kfz-Unfälle mehr in der Woche nach der Zeitumstellung", sagt Vorstandsdirektorin Doris Wendler. Besonders gefährlich ist es in Salzburg, Niederösterreich, Oberösterreich und Vorarlberg. In Salzburg ereignen sich demnach nach einer Zeitumstellung um 19,4 Prozent mehr Verkehrsunfälle, in Vorarlberg immerhin noch 12,9 Prozent mehr.

Täglich eine Million Euro Schaden

Im Landeshauptstadt-Vergleich ist der Unterschied noch eklatanter: In Linz waren in den letzten zehn Jahren in der Woche nach der Zeitumstellung um 21,1 Prozent mehr Unfälle zu verzeichnen und damit knapp doppelt so viele wie im Österreich-Schnitt. Vorsichtiger fahren vor allem die Klagenfurter, Wiener, Grazer und Innsbrucker. Die Eisenstädter sind von alledem offenbar völlig unberührt, hier konnte kein Unterschied festgestellt werden.

Die vermehrten Crashs schlagen sich auch finanziell bei den Versicherern zu Buche: "Diese eine Woche nach der Zeitumstellung kostete der Wiener Städtischen 2018 rund 5,6 Millionen Euro, in Summe hat sie im Vorjahr an ihre Kfz-Kunden Versicherungsleistungen in Höhe von mehr als 250 Millionen Euro ausbezahlt", teilt das Unternehmen in einer Aussendung mit.

Über die Analyse

Die Analyse zu den Kfz-Unfällen basiert auf einer internen Statistik der Wiener Städtischen Versicherung. Verglichen wurden die Unfälle eine Woche vor mit einer Woche nach der Zeitumstellung, über einen Zeitraum von zehn Jahren von 2009 bis 2018.

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