Welt

Mehrere Menschen sterben bei Silvesterfeiern

An mehreren Orten weltweit kam es bei den Silvesterfeierlichkeiten zu Zwischenfällen. Eine Übersicht.

Heute Redaktion
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Italien

Bei Silvesterfeiern in der mittelitalienischen Stadt Ascoli Piceno ist ein 26-jähriger Mann ums Leben gekommen. Nachdem einige Böller auf einem offenen Gelände einen Brand ausgelöst hatten, bemühte sich der Mann, die Flammen zu löschen. Dabei stürzte er in einen 50 Meter tiefen Abgrund und starb, wie Medien berichteten.

Bei Feierlichkeiten der Provinz Caserta in der süditalienischen Region Kampanien wurde eine 19-jährige Frau versehentlich von einer Schusswaffe in der Bauchgegend getroffen, während sie auf dem Balkon ihrer Wohnung die Silvesterfeiern beobachtete.

Wer der Schütze war, blieb zunächst unklar. In Süditalien wird um den Jahreswechsel oft in die Luft geschossen. In der Region Kampanien wurden auch 24-Jähriger und ein 58-Jähriger durch die Explosion von Böllern verletzt. Dutzende Verletzte wurden im Raum von Neapel gemeldet.

Ein Teil einer Decke stürzte in einem Hotel in Bari in der Region Apulien ein, in dem eine Silvesterfeier im Gange war. Vier Personen wurden verletzt, eine davon schwer.

Hongkong

In Hongkong sind am Neujahrstag Zehntausende Menschen zu einer Kundgebung zusammengekommen. Sie forderten mehr Demokratie, Straferlass für die in den vergangenen Monaten mehr als 6500 festgenommenen Demonstranten sowie eine unabhängige Untersuchung von Polizeieinsätzen.

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Zu dem Protestmarsch aufgerufen hat die Menschenrechtsgruppe Civil Human Rights Front, die im abgelaufenen Jahr ähnliche Veranstaltungen organisiert hatte, an denen Millionen von Menschen teilnahmen.

Bereits in der Silvesternacht war es zu Zwischenfällen gekommen. Demonstranten blockierten für kurze Zeit eine Flaniermeile. Manche trugen Plakate mit der Aufschrift "Lasst uns unseren Kampf 2020 fortsetzen". Bei kurzen Zusammenstössen mit der Polizei setzte diese Tränengas, Gummigeschosse und Wasserwerfer ein. Die Proteste in Hongkong waren zuletzt verstärkt in Gewalt umgeschlagen.

Deutschland

In Deutschland ist im Zoo von Krefeld in der Silvesternacht das Affenhaus abgebrannt. Alle in ihm lebenden Tiere sind ums Leben gekommen. "Unsere schlimmsten Befürchtungen sind Realität geworden. Es gibt keine überlebenden Tiere im Affenhaus", schrieb der Zoo in der nähe der Stadt Düsseldorf am frühen Mittwochmorgen auf seiner Facebookseite.

In einer Wohnung in der deutschen Stadt Gütersloh haben am Silvesterabend elf Menschen durch einen Grill eine Kohlenmonoxidvergiftung erlitten. Unter den Verletzten waren zwei dreijährige Kinder. Zwei Menschen wurden so schwer verletzt, dass sie in eine Spezialklinik mit Druckkammer gebracht werden mussten, wie die Polizei mitteilte. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die 27-jährige Frau und der 31-jährige Mann sich in Lebensgefahr befänden.

Südafrika

Eine Neujahrsfeier in einem Szeneviertel der südafrikanischen Metropole Johannesburg hat am frühen Mittwochmorgen ein blutiges Ende genommen. Der Vorfall ereignete sich nach Polizeiangaben kurz nach Mitternacht, wie die Polizei der Provinz Gauteng mitteilte.

Unbekannte hatten aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug heraus das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet. Ein privater Sicherheitsdienst sprach von insgesamt zwei Toten und sechs Verwundeten - eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

Australien

Mit einem großen Feuerwerk in Sydney hat Australien trotz der verheerenden Buschbrände das neue Jahr begrüßt. Etwa eine Million Menschen versammelten sich am Hafen von Australiens größter Stadt, um sich das Lichter- und Farbenspektakel anzuschauen. Forderungen von Teilen der Bevölkerung, das Feuerwerk aus Solidarität mit den Opfern abzusagen und das Geld lieber in die betroffenen Regionen zu stecken, wurden zurückgewiesen. Die Bürgermeisterin von Sydney, Clover Moore, verteidigte die Entscheidung, dass das Feuerwerk wie geplant stattfand. Die Planungen hätten bereits vor 15 Monaten begonnen.

Zudem kurbele die Veranstaltung die Wirtschaft der Region an. Bei vielen stieß dies auf Unverständnis. "Wie kann es in Sydney ein Feuerwerk geben, wenn das halbe Land brennt", hieß es beispielsweise auf Twitter. Andernorts wurden einige Feierlichkeiten abgesagt.

Australien kämpft seit Monaten mit riesigen Buschbränden, vor allem an der Ostküste. Erschwert wird der Kampf gegen die Flammen durch Rekordhitze und große Trockenheit. Mindestens elf Menschen starben, mehr als vier Millionen Hektar Land wurden zerstört. In dem Küstenort Mallacoota suchten Tausende Touristen und Bewohner am Strand Schutz vor den die Stadt umzingelnden Buschfeuern. Marineschiffe und Militärhubschrauber unterstützten die Feuerwehr bei der Rettung der Menschen.

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