Österreich

Mehrheit will Wien-Quote in überfüllten City-Cafés

Riesen-Echo auf die "Heute"-Story über die Blockade Wiener Cafés durch Touristen. Jetzt wollen 42 Prozent eine eigene Einheimischen-Quote.

Heute Redaktion
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Egal ob vor dem Eingang zum Demel, dem Entrée zum Café Mozart oder dem Gehsteig vor dem Café Sacher: Überall drängeln Massen von Touristen, oft eine geschlagene Stunde lang, um einen der Sitzplätze zu ergattern. Das Nachsehen im doppelten Wortsinn hat dabei der einheimische Gast, Reservierungen sind oft nur außerhalb der Stoßzeiten möglich.

Hinzu kommen Höchstpreise für die Melange von bis zu sechs Euro (Do & Co-Café am Stephansplatz). In einer Umfrage von „Heute.at" sprechen sich gleich 42 Prozent der Befragten für eine Wien-Quote aus. Gefordert wird dabei ein Kontingent an Sitzplätzen für Einheimische sowie leistbare Preise für den Kaffee.

"50 Cent Nachlass wäre fahrlässig!"

Die Kaffeesieder sind geschlossen gegen eine Wien-Quote. Berndt Querfeld (Landtmann, Mozart): Wir haben extrem hohe Betriebskosten und Ausgaben für das Personal. Das erklärt auch unsere Preise." Wirtschaftskammer-Spartenobmann Wolfgang Binder (Café Frauenhuber): „Wenn ich bei der Melange nur 50 Cent nachlassen würde, wäre das fahrlässig."

Die Kommentare auf den Vorschlag prominenter Journalisten – etwa "Heute"-Herausgeberin Eva Dichand oder "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk ("Wann kann man das Café Central von innen sehen…?") sind mannigfaltig. So etwa schreibt ein User, frisch zurück von der iberischen Halbinsel: "Hier in Spanien kostet ein kleiner Schwarzer – je nach Lage des Kaffeehauses und Qualität – ein bis zwei Euro. Auch, wenn der Rest der Preise auf ähnlichem Niveau wie bei uns ist."

"Verschiedene Preise wären gleichheitswidrig."

Einem anderen liegt die pekuniäre Schmerzgrenze viel niedriger: „Drei Euro für ein warmes Wasser mit einem Löffel geriebenem Kaffee und 20 Tropfen Milch. Seid ihr alle deppert?!" Und die Cafetiers kontern unisono: "Wenn wir verschiedene Preise für Touristen und Einheimische ausschreiben, wäre das eine klare Ungleichbehandlung und klagbar."