Wien

"Mein Mann darf trotz negativem Test nicht arbeiten"

Ein Fahrlehrer musste in Quarantäne, weil seine Schülerin positiv auf Corona getestet wurde. Sein Test war negativ. Jetzt kennt sich keiner aus.

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Aloisia Kubovy wird seit Tagen von einer Behörde zur nächsten geschickt.
Aloisia Kubovy wird seit Tagen von einer Behörde zur nächsten geschickt.
Aloisia Kubovy

Aloisia Kubovy ist verzweifelt. Seit Tagen versucht sie, gemeinsam mit ihrem Mann Herbert, Licht ins Corona-Dunkel zu bringen. Herbert Kubovy ist Fahrlehrer. Am 23. September wurde er von der Bezirkshauptmanschaft Bruck an der Leitha in Quarantäne geschickt, weil er einer jungen Dame Fahrstunden gegeben hat, die kurz darauf positiv getestet wurde. Am selben Tag machte Herr Kubovy einen Corona-Test – der war negativ. Die Quarantäne hat aber niemand aufgehoben. Besonders kompliziert macht die Situation, dass Herr Kubovy zwar in Niederösterreich arbeitet, aber in Wien wohnt. Ehefrau Aloisia ist dieser Tage viel am Telefonieren.

Von einer Stelle zur nächsten verwiesen

"Nun ging der Wahnsinn erst richtig los. Der Arbeitgeber möchte wissen, wie es mit meinem Mann nun weitergeht. Mein Mann möchte es selber auch gerne wissen, jedoch ist seit zwei Tagen niemand zuständig", erzählt Frau Kubovy verzweifelt im Gespräch mit "Heute". "Am Magistrat wird man von einer Stelle zur anderen verwiesen, keiner fühlt sich zuständig, einfach nur mal Auskunft zu geben, wie es nun weitergeht, da er ja negativ ist. Am Gesundheitsamt im 3. Bezirk kann man anrufen, wann immer man will, es hebt niemand ab."

Probleme in der Arbeit

Herr Kubovy bleibe streng genommen unentschuldigt vom Dienst fern, sagt seine Frau Aloisia. Das mache dem Ehepaar schwer zu schaffen. "Genau genommen hat er keinen Anspruch auf Lohnfortzahlung, wenn er unentschuldigt nicht zur Arbeit kommt. Muss er sich Urlaub für diesen verordneten Scherz nehmen, um seine Ansprüche nicht zu verlieren? Es ist echt zum Verzweifeln!", so Frau Kubovy.

Wien verweist auf Niederösterreich, Niederösterreich verweist auf Wien

Auf der Suche nach einer Lösung in dem Fall, hat "Heute" mit der Bezirkshauptmanschaft Bruck an der Leitha und mit dem Büro von Gesundheitsstadtrat Hacker in Wien gesprochen. In Wien sagt man, die BH, die die Quarantäne ausgeprochen hat, ist zuständig. In Niederösterreich sagt man, Herr Kubovy lebe in Wien, somit sei Wien zuständig. Der Sprecher des Wiener Gesundheitsstadtrats erklärt: "Ab dem Zeitpunkt, wo eine Quarantäne verhängt wird, kann man sich nicht mehr heraustesten. Auch ein negativer Test erspart einem dann die Quarantäne nicht". Man werde sich jetzt von Wien aus dem Fall annehmen.

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