Niederösterreich

"Meine schwer kranke Mutter muss mit Ratten hausen"

Eine Tochter (49) aus NÖ schlägt Alarm: "Meine kranke Mutter lebt in unwürdigen Zuständen, tote Ratten, kein Zugang für die Rettung, eine Schande."

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Frau (67) lebt mit Ratten in Tulln
Frau (67) lebt mit Ratten in Tulln
privat

Mit einem relativ dramatischen Appell wandte sich eine 49-jährige Niederösterreicherin an "Heute": "Meine Mutter ist schwer krank, lebt im Dreck, muss mit Ratten hausen."

Tote Ratte im Hof

Die 67-jährige Brigitte H. lebt in einem Gemeindebau in Tulln an der Donau, im Stiegenhaus gibt es keinen Lift, dafür angeblich Ratten überall. "Zuletzt lag eine tote Ratte im Hof. Die lag dort stundenlang herum und die Gemeinde tut nichts, ignoriert das Problem einfach", behauptet die Tochter.

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    Tote Ratte im Gemeindebau in Tulln.
    Tote Ratte im Gemeindebau in Tulln.
    privat

    Zudem sei der Zustand des Hauses desaströs, kein Aufzug im Gebäude und das Stiegenhaus sei eine Katastrophe: "Meine Mutter ist krank, hat COPD, ist zuckerkrank und das Herz ist angegriffen. Die Rettungssanitäter können im Fall der Fälle meine Mama im zu engen, verwinkelten Stiegenhaus nicht mal ordentlich abtransportieren", sagt die Frau aus dem Bezirk Tulln. Die 49-Jährige selbst sei aus dem Elend weggezogen, sei berufstätig und könne sich nicht rund um die Uhr um die 67-Jährige kümmern.

    Neue Wohnung für Mutter

    Die 49-jährige Niederösterreicherin fordert jetzt die Gemeinde auf, der Mutter eine bessere, altersgerechte Wohnung zu vermitteln.

    Der Bürgermeister und die zuständige Stadträtin (beide VP) kennen den Gemeindebau und die dort herrschenden Probleme gut. "Ja, dort gibt es immer wieder ein Problem mit Ratten und die Wohnungen sind nicht die schönsten. Jedoch sind diese Gemeindewohnungen sehr, sehr günstig und natürlich bekämpfen wir die Schädlinge", so die Stadträtin.

    Das sagt Stadtchef und Stadträtin

    Wenn dann eine Ratte einen Giftköder geschluckt hätte und in der Folge stundenlang im Hof läge, sei auch ein wenig Eigeninitiative gefragt: "Man kann ja das tote Tier wegräumen. Natürlich macht die Gemeinde dies dann auch. Aber es ist ja nicht notwendig, dass der Kadaver stundenlang im Hof liegt." Und als Sozialstadträtin hätte sie auch eine Verantwortung anderen Bewohnern gegenüber, sei stets seit vielen Jahren um die Bürger aus Tulln bemüht, könne aber – aus verschiedensten und guten Gründen – nicht jedem Wunsch nachkommen.

    Mittlerweile hat auch die zuständige Stadträtin bei der Hausverwaltung auf die Probleme mit aller Dringlichkeit aufmerksam gemacht.