Der Zweitangeklagte im Grasser-Prozess, Ex-FPÖ-Generalsekretär Walter Meischberger, hat am Freitag noch während der Urteilsverkündung durch Richterin Marion Hohenecker den Großen Schwurgerichtssaal im Wiener Straflandesgericht verlassen.
Er wartete lediglich sein Strafmaß von sieben Jahren ab, dann ging er sichtlich verärgert aus dem Saal. Damit entging ihm allerdings, dass er in einer anderen Causa mehr Glück hatte! Von den Betrugsvorwürfen rund um den Verkauf seiner Villa in Wien-Döbling wurde Meischberger freigesprochen.
Neben Meischberger sind auch Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, der Lobbyist Peter Hochegger und weitere Angeklagte vom Schöffensenat unter Richterin Marion Hohenecker schuldig gesprochen worden.
Laut dem Urteil habe Grasser seine politische Funktion missbraucht, gegen Vermögensinteressen verstoßen und seine aufertragenen Verpflichtungen nicht erfüllt, sagte die Richterin. Grasser wurde zu acht Jahren verurteilt, Hochegger zu sechs Jahren.
Ex-Finanzminister Grasser und Ex-FPÖ-Generalsekretär Meischberger nahmen das Urteil ruhig entgegen. Grassers Anwalt Manfred Ainedter hat bereits Berufung angekündigt.