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Menschen helfen der Corona-Forschung im Schlaf

Durch eine App ist es möglich, als Privatperson die Corona-Forschung zu unterstützen. Alles, was man dazu benötigt, ist ein Handy und ein Ladegerät.

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    Mit der App Dreamlab unterstützen Nutzer die Wissenschaft im Schlaf.
    Mit der App Dreamlab unterstützen Nutzer die Wissenschaft im Schlaf.

    Im Schlaf der Wissenschaft zu helfen und gegen Corona anzukämpfen – was wie ein Traum klingt, wird mit der App Dreamlab (App Store und Play Store) Wirklichkeit. Das Prinzip ist einfach: Wer die App auf seinem Smartphone installiert hat, muss das Handy nachts nur an den Strom hängen – was viele Menschen sowieso bereits tun. Dann erwacht die App zum Leben und beginnt damit, Berechnungen anzustellen.

    Entwickelt wurde die App von der Vodafone Foundation Australia, und genutzt wird sie momentan von rund einer Million Personen weltweit. Beim Installieren der App können die Nutzer selbst entscheiden, welche Forschungen sie unterstützen möchten. Dazu gehören beispielsweise die Projekte "Corona-AI", "Drugs and Hyper-Foods" und "Cancer Research".

    Wer die Corona-Forschung in der App ausgewählt hat, unterstützt damit ein Forschungsprojekt des Imperial College in London. Dies haben laut der App zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels bereits 114.168 Personen getan. Laden diese Nutzer ihr Telefon auf, beginnt das Handy automatisch damit, das Forschungsprojekt zu unterstützen. Laut Professor Kirill Veselkov vom medizinischen Institut der Hochschule sind diese Beiträge unglaublich wertvoll. "100.000 Handys sind alle zusammen zwei oder dreimal schneller, als die Supercomputer, auf die ich Zugriff habe", zitiert ihn die BBC.

    Nutzer in 17 Ländern

    Tatsächlich würden die Berechnungen, die mit den Smartphones aller Nutzer angestellt werden, mit einem normalen Supercomputer rund 300 Jahre benötigen. Dank der App können sie aber in nur einigen Monaten durchgeführt werden.

    Konkret erstellt die App digitale Simulationen von Nahrungsmolekülen, um herauszufinden, welchen Einfluss und mögliche medizinische Auswirkung diese auf die Behandlung von kurzfristigen oder langfristigen Corona-Symptomen haben. Vonseiten der Nutzer werden keine Daten benötigt. Bisher konnten aufgrund der User-Unterstützung etwas mehr als 74 Millionen Berechnungen durchgeführt werden. Um das Projekt fertigzustellen, sind 98 Millionen Berechnungen nötig – es ist also beinahe geschafft.

    Die App steht weltweit zur Verfügung und hat Nutzer in 17 verschiedenen Ländern. Laut den Forschenden des Imperial College in London war es so möglich, bisher rund 50 spezifische Nahrungsmoleküle auszumachen, die theoretisch einen Anti-Corona-Effekt aufweisen könnten.