Wirtschaft
Menschenhandel auf Baustelle von Austro-Unternehmen?
Ein österreichisches Chemieunternehmen ist in einen mutmaßlichen Fall von Menschenhandel involviert. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Einen Fall von mutmaßlichem Menschenhandel deckten nun offenbar Ermittler in Belgien auf. Wie die APA am Mittwochnachmittag berichtet, wurden auf einer Baustelle in Belgien rund 174 Personen identifiziert worden, die Opfer der kriminellen Machenschaften geworden sein dürften. Das teilte die zuständige Staatsanwaltschaft in Antwerpen mit. Die Menschen waren den Angaben zufolge auf einer Baustelle des österreichischen Chemieunternehmens Borealis im Hafen von Antwerpen tätig.
Laut offiziellen Angaben könnte sich die Zahl der involvierten Personen aber noch ändern, teilte die Anwaltschaft mit. Belgische Medien hatten bereits in der vergangenen Woche über den Fall berichtet. Damals war die Zahl der mutmaßlichen Opfer allerdings noch deutlich geringer. Laut Informationen der belgischen Nachrichtenagentur Belga mussten die Arbeiter sechs Tage pro Woche arbeiten – bei einem Lohn von bis zu 650 Euro pro Monat. Eine Arbeitserlaubnis sollen sie dabei nicht besessen haben.
Belgische Behörden ermitteln in Causa
Die lokalen Strafbehörden ermitteln nun wegen möglichen Verstößen gegen belgische Arbeitsgesetze. Offiziellen Angaben zufolge erhielten mehrere Arbeiter den vorläufigen Status von Opfern des Menschenhandels. Sie kommen unter anderem aus der Türkei oder den Philippinen. Sie können nun wohl auch eine Bescheinigung erhalten, die ihnen das weitere Arbeiten in Belgien erlaubt.
In einer Stellungnahme kündigte Borealis bereits vergangene Woche an, die Arbeiten an der Baustelle vorübergehend zu unterbrechen. Darüber hinaus wurde auch der Vertrag mit jenem Subunternehmen, welches für die Anstellung der Arbeiter zuständig war ausgesetzt.