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Merkel: Griechen müssen ihr Wort halten

Heute Redaktion
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Bild: Guido Bergmann/Bundesregierung/bpa/dpa

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich nach einem Gespräch mit ihrem griechischen Amtskollegen Antonis Samaras in Berlin deutlich für einen Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone aus. Im selben Atemzug forderte sie Athen auf, die Reform- und Sparzusagen einzuhalten.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich gegen einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone ausgesprochen. Sie forderte Athen auf, die Reform- und Sparzusagen einzuhalten. "Ich möchte, dass Griechenland Teil der Euro-Zone bleibt", sagte Merkel am Freitag in Berlin nach einem gut einstündigen Gespräch mit dem griechischen Ministerpräsidenten Antonis Samaras in Berlin.

Sie mahnte zugleich, dass Athen die Erwartungen der EU-Partner erfüllen müsse. Den Worten müssten auch Taten folgen. Vor Entscheidungen solle aber der Bericht der Troika für Griechenland abgewartet werden. "Das Einhalten von Verpflichtungen und Erwartungen wird dazu führen, dass auch Glaubwürdigkeit für die gesamte Euro-Zone zu rückkehrt." Die Euro-Krise werde sich aber nicht mit einem einzigen Paukenschlag lösen lassen.

Samaras verspricht baldige Ergebnisse, aber bittet auch um Zeit

Samaras betonte, sein Land werde sehr bald die Ziele erreichen. "Wir sind ein sehr stolzes Volk, und wir mögen nicht, von geliehenem Geld abhängig zu sein." Sein Land benötige jetzt Chancen für Wachstum und "Zeit zum Atmen". Der konservative Politiker zeigte sich überzeugt, dass die Troika zu einer positiven Bewertung der griechischen Reformanstrengungen kommen werde.

Vor dem Treffen hatte Samaras wiederholt gefordert, dem Land zwei Jahre mehr Zeit zur die Umsetzung der bis 2014 vereinbarten Reformen zu geben. In der deutschen Bundesregierung war das mit großer Skepsis aufgenommen worden.

Samaras betonte: "Griechenland wird seine Verpflichtungen erfüllen, wir sind schon dabei." Er sei überzeugt, dass der im September erwartete Fortschrittsbericht der Troika aus EZB, EU-Kommission und IWF zeigen werde, dass die neue Regierung sehr bald zu Ergebnissen führen werde. "Wir möchten sobald wie möglich aus der Krise heraustreten", sagte er.

Samaras: "Niemand ist unschuldig"

Zur Verantwortung für die aktuelle Lage sagte der Ministerpräsident Antonis Samaras: "Niemand ist unschuldig." Wachstum sei jetzt das wichtigste Rezept. Zudem sei er entschlossen, die konkreten Punkte zur Sanierung des Haushalts anzugehen. Er wolle dabei auch Steuerhinterziehung bekämpfen, sicherte Samaras zu.